Kenntnisnahme:
Frau Christina Marx (Leiterin KoKo Euskirchen) und Frau Ricarda Albrecht (Leiterin KoKo StädteRegion), als Vertreterinnen der Kommunalen Koordinierungsstellen Übergang Schule-Beruf, geben einen Überblick über die Aufgabenstellung von KAoA im Rahmen der beruflichen Orientierung und berichten über bestehende Aktivitäten und Initiativen.
Sie weisen darauf hin, dass die Kommunalen Koordinierungsstellen kein eigenes Budget zur Verfügung haben. Daher seien sie auf Sponsoren und Kooperationspartner*innen angewiesen. Die Herausforderung bestünde nicht in einem Mangel an Angeboten, sondern vielmehr in der Wahrnehmung der Jugendlichen. Laut einer aktuellen Studie haben viele junge Menschen große Sorgen hinsichtlich Krieg und Sicherheit im eigenen Land. Dies könnte dazu führen, dass sie sich verstärkt für konservative, vermeintlich „sichere Berufe“ entscheiden.
Frau Kuballa merkt an, dass Jugendliche einerseits durch die Vielzahl an Angeboten überfordert seien, sich andererseits jedoch keine Sorgen um einen Ausbildungsplatz machten. Sie stellt die Frage: Was können wir tun, wenn bestehende Maßnahmen scheinbar nicht die gewünschte Wirkung erzielen?
Frau Marx antwortet, bestehende Konzepte würden durchaus Wirkung zeigen, jedoch solle man keine zu hohen Erwartungen an einzelne Maßnahmen, wie etwa den Boys' und Girls' Day, haben. Zudem müsse die Zielgruppe breiter gefasst werden, indem auch Hauptschüler*innen stärker in den Fokus rücken.
Frau Hilger ergänzt, dass es derzeit 2.600 Ausbildungsstellen im MINT-Bereich gibt, von denen lediglich 255 von Mädchen besetzt sind.
Herr Ralf Holtkötter (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl) betont, dass viele Jugendliche sich nicht ausreichend orientiert fühlen. Aufgrund von Zukunftsängsten könnte die Berufsfeldorientierung für sie in den Hintergrund rücken. Er verweist auf die Plattform YoloMio (https://www.yolomio.de), auf der Unternehmen sich in kurzen Videoclips präsentieren können. Dies sei ein gutes Mittel zur Berufsorientierung, jedoch noch nicht ausreichend bekannt.
Herr Manfred Bausch hebt hervor, dass die Berufswahlorientierung bereits in der Grundschule ansetzen sollte, da in dieser Phase entscheidende Prägungen stattfänden. Dabei müsse es nicht direkt um Berufsfeldorientierung gehen, sondern vielmehr darum, frühzeitig Interessen zu wecken.