Kenntnisnahme
Herr Käser (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aachen-Düren) berichtet zur regionalen Arbeitsmarkt- und Ausbildungslage im Agenturbezirk Aachen-Düren. Die Präsentationsfolien werden dem Protokoll beigefügt.
Aufgrund der schlechten Konjunktur sei eine nachlassende Dynamik auf dem Arbeitsmarkt festzustellen. Die Arbeitslosenzahlen stiegen sukzessive an und die anzeigepflichtigen Entlassungen nähmen in allen Brachen zu. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen am ersten Arbeitsmarkt seien rückläufig.
Zur aktuellen Ausbildungsmarktlage berichtet er, dass es stabile Abgangszahlen aus allgemeinbildenden Schulen gebe. Bei den Jugendlichen gebe es nach wie vor einen Trend zum Studium.
Sowohl im Agenturbezirk Aachen-Düren als auch in der StädteRegion bleibe der Ausbildungsmarkt ein Bewerber*innen-Markt. Entgegen dem NRW-Trend gebe es auf dem Ausbildungsmarkt in den Kreisen Düren und Heinsberg jeweils mehr Bewerber*innen als Ausbildungsstellen.
Herr Käser weist darauf hin, dass Jugendliche sich zunehmend später für einen Ausbildungsplatz entscheiden. Außerdem würden Jugendliche immer häufiger zu Hause wohnen bleiben. Die fehlende Mobilität erschwere die Vermittlung.
Herr Cremer (Agentur für Arbeit Brühl) ergänzt zur regionalen Arbeitsmarkt- und Ausbildungslage im Kreis Euskirchen: Der Trend auf dem Arbeitsmarkt sei ähnlich. Der Kreis Euskirchen bezeichne sich als Gesundheitsregion, was sich auch in den Beschäftigtenzahlen im Gesundheits- und Sozialwesen wiederspiegele.
Zum Ausbildungsmarkt erläutert Herr Cremer, dass nach dem Wiederaufbau nach der Flut nun wieder mehr Betriebe ausbilden würden. Dennoch gebe es eine Diskrepanz zwischen den unbesetzten Ausbildungsstellen und den unversorgten Bewerber*innen. Gründe hierfür seien, dass die Angebote teils nicht dem Wunsch der Ausbildungsinteressierten entsprächen und die Entfernung zum Ausbildungsbetrieb oft zu groß sei.
Herr Bausch fragt nach den Gründen, warum in Düren die gemeldete Zahl der Ausbildungsstellen von Unternehmen abnehme. Die Gründe, so Herr Käser, seien unterschiedlich, so sei der Kreis Düren industriell geprägt und aufgrund der wirtschaftlichen Lage würden die Betriebe zurzeit nicht in Ausbildung investieren. Es gebe besonders kleine Betriebe, die nicht jedes Jahr ausbilden. Herr Stier fügt hinzu, dass Jugendliche es teils auch vorzögen, eine Ausbildung im Raum Köln zu beginnen.