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Vorlage - 2024/003  

 
 
Betreff: Grenzüberschreitende Gesundheitslandschaft der Zukunft | Medizinische Versorgung 2040+ - RWTH Aachen Lehrstuhl und Institut für Städtebau
Status:öffentlichVorlage-Art:Standardvorlage
Federführend:Gesundheitswirtschaft Bearbeiter/-in: Cieminski, Ute
Beratungsfolge:
Ausschuss für (eu)regionale Wirtschaft, Strukturentwicklung und Gesundheit Kenntnisnahme
20.02.2024 
SI/2024/119 Ordentliche Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Wirtschaft, Strukturentwicklung und Gesundheit ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

Sachlage:

Mit der Debatte über die Zukunft der medizinischen Versorgung und des Gesundheitssystems sowie über die zunehmende Herausforderung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung erfahren auch die folgenden drei Themen eine verstärkte Aufmerksamkeit: Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und gebauter Umwelt, die Sicherung der medizinischen Daseinsvorsorge, insbesondere im ländlichen Raum und die Gestaltung des Bausteins Krankenhaus im Kontext des Quartiers und der Stadt.

Städte mit ihrer baulichen Gestalt und Funktionalität beeinflussen die Gesundheit und die Lebensqualität ihrer Bevölkerung. Dabei spielen umweltbezogene und sozialräumliche Determinanten eine immer deutlicher wahrgenommene Rolle in der Medizin,

den Gesundheitswissenschaften und der Raumplanung. Mediziner weisen auf Phänomene wie Luftverschmutzung und ansteigende Temperaturen hin, die einen negativen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen haben. Umgekehrt kann eine Wohnumgebung mit vielen Grünflächen, wenig Versiegelung und guter Luft einen positiven Beitrag zur Gesundheit leisten. Auch der soziale Status wirkt sich aufgrund der wenig attraktiven Umgebung, den schlechteren Wohn- und Ernährungsbedingungen unmittelbar auf den Gesundheitszustand der Menschen und sogar auf ihre Lebenserwartung aus. Die ländlichen Räume sind von einem akuten Defizit im Bereich der medizinischen Versorgung betroffen. Durch den Bevölkerungsrückgang sowie den demografischen Wandel in Verbindung mit einer Ausdünnung der medizinischen Versorgung und einem akuten Ärztemangel auf dem Land kommt es in absehbarer Zeit zu einer Verschärfung dieser Situation. Mit dieser Entwicklung gerät der Anspruch an möglichst gleichwertige Lebensverhältnisse ins Wanken, insbesondere für die älteren Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist.

 

Durch Fläche, Personenfrequenz, Budget und Bedeutung zählen Krankenhausbauten zu den schwergewichtigen Bausteinen einer Stadt. Heute wird den Quartiers- und Aufenthaltsqualitäten in öffentlichen und halböffentlichen Räumen eines Krankenhauses wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Neben der inneren Urbanisierung wird in aktuell geplanten Projekten auch die Verzahnung des Krankenhauses mit dem urbanen Umfeld forciert: Krankenhäuser werden wieder in die gewachsene Stadt geplant, Stadtquartiere um suburbane Krankenhäuser herum entwickelt und ganz bewusst städtische Funktionen in Krankenhausgelände integriert. Neben dem Mehrwert, der durch die sdtebauliche Einbindung für Krankenhäuser entsteht, kann im Rahmen von Krankenhausbauten auch die Stadt selbst gestaltet werden. So können Zentralitäten entwickelt, Quartiere verbunden und ein räumliches und funktionales Angebot für die Nachbarschaft geschaffen werden. Die Synergien dieser Wechselbeziehung gilt es auszuloten.

 

Da das Thema Stadt, Land und Gesundheit in den nächsten Jahren immer wichtiger werden wird und wir die Frage beantworten müssen, welche Zukunftskonzepte für die gesundheitsförderliche Raum- und Stadtplanung entwickelt werden können und wie sich eine Versorgungsinfrastruktur für Gesundheit und Pflege auch in Wohnquartiere integrieren lässt, planen die medizinische Fakultät der RWTH Aachen und die Fakultät für Architektur / der Lehrstuhl und das Institut für Städtebau der RWTH Aachen das Forschungsprojekt „Grenzüberschreitende Gesundheitslandschaft der Zukunft / Medizinische Versorgung 2040+“. Der Region Aachen Zweckverband könnte hier (gemeinsam mit der EMR) als ein Kooperationspartner r das Projekt in Frage kommen.

 

Frau Prof. Christa Reicher, Leiterin des Lehrstuhls für Städtebau und Entwerfen und des Institutes für Städtebau und europäische Urbanistik, wird das Vorhaben in der Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Wirtschaft, Strukturentwicklung und Gesundheit präsentieren.

 


Beschlussempfehlung:

keine

 


Personelle Auswirkungen:

Sind im aktuellen Haushalt eingeplant.

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

Sind im aktuellen Haushalt eingeplant.

 


Anlage/n: keine