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Vorlage - 2019/314  

 
 
Betreff: Pflegeplatzsuche in der Region Aachen
Status:öffentlichVorlage-Art:Standardvorlage
Federführend:Regionalentwicklung Bearbeiter/-in: Engelhardt, Marlene
Beratungsfolge:
Ausschuss für (eu)regionale Gesundheit Vorberatung
29.10.2019 
SI/2019/058 Ordentliche Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Gesundheit geändert beschlossen   
Verbandsversammlung des Region Aachen Zweckverband Entscheidung
29.11.2019 
SI/2019/062 Ordentliche Sitzung der Verbandsversammlung des Zweckverbands Region Aachen geändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

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Sachlage:

Die Zahl der Pflegebedürftigen in NRW steigt stetig. Laut Statistik waren Ende 2017 fast 770.000 Menschen in NRW pflegebedürftig (Im Jahr 2015 waren es noch rund 638.000. Allerdings wurde Anfang 2017 der Pflegebedürftigkeitsbegriff erweitert, um auch den Pflegebedarf von Demenzkranken abzudecken.). In der Region Aachen belief sich die Zahl der Pflegebedürftigen Ende 2017 auf 64.143. Davon wurden 20,32% der Pflegebedürftigen 2017 in vollstationärer Pflege versorgt. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Bedarf an Pflegeplätzen weiter steigt.

 

Mit Beschluss vom 10.04.2019 hat der Kreistag des Kreises Euskirchen am 10.04.2019 beschlossen, die Voraussetzungen für eine zeitnahe Einführung einer Pflegefinder-App von der Verwaltung prüfen zu lassen und eine gemeinsame Entwicklung einer regionalen App für den Bereich Pflege in der Zweckverbandsversammlung zu beantragen. Damit sieht der Kreis Euskirchen den Bedarf, die Pflegeplatzsuche für Bürger/innen durch die Bereitstellung einer digitalen Lösung zu erleichtern. Nach dem Vorbild der vom Rhein-Kreis Neuss entwickelten App (http://www.rhein-kreis-neuss.de/de/verwaltung-politik/aemterliste/sozialamt/heimpflege/heimfinder.html, Link zur Web-App: https://pflegefinder.rhein-kreis-neuss.de/) plädiert der Kreistag für die Einführung einer Pflegefinder-App, welche sowohl über Smartphones als auch als Web-App verfügbar ist. Eine Umkreissuche mit Übersichtskarte, Filtermöglichkeiten, Kontaktdaten und Internetadressen der Heime bietet den Nutzern eine schnelle Übersicht über die aktuell freien Pflegeplätze in ihrer Umgebung. Auch von der Polizei kann die App genutzt werden um aufgefundenen, dementen Personen, die eine Akutpflege benötigen, unmittelbar einen Platz zu suchen. 

 

Der Nutzen für die Pflegeeinrichtungen:

Telefonische Anfragen nach freien Plätzen reduzieren sich. Anrufer können auf die App verwiesen werden. Personelle Ressourcen werden geschont.

-          Freie Plätze bzw. freiwerdende Plätze können ggf. schneller wiederbesetzt werden.

Der Aufwand für die Einrichtungen:

-          Einarbeitung in das System (zeitliche und personelle Ressourcen)

-          Wöchentliches Aktualisieren der Pflegeplätze

 

Damit eine Pflegefinder-App erfolgreich ist, besteht die größte Herausforderung laut Betreiber der seit 2017 im Rhein-Kreis Neuss aktiven App in der Überzeugungsarbeit, die bei allen Pflegeeinrichtungen geleistet werden muss, damit die Einrichtungen ihre freien Plätze eintragen und die App-Leistungen somit Aktualität besitzen. Die Konfiguration der App gewährleistet eine automatisierte Erinnerung an die Einrichtungen, wenn die Datenaktualisierung eine Woche überschreitet. Der Rhein-Kreis Neuss hat die Pflegefinder-App dem Rhein-Erft -Kreis kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

Die Städteregion Aachen stellt unter https://www.pflege-regio-aachen.de/ ein Pflegeportal zur Verfügung mit dem Ziel, die vielfältigen Hilfe-, Pflege- und Unterstützungsangebote in der StädteRegion Aachen vorzustellen. U.a. werden freie Pflegeplätze wöchentlich aktuell aufgeführt:

-          Stationäre Pflege

-          Kurzzeitpflege

-          Tagespflege

-          Betreutes Wohnen

Eine erste Abstimmung mit dem zuständigen Amt für Soziales und Senioren der Städteregion Aachen zeigt auch dort das Interesse, sich mit einer regionalen Lösung für die Suche nach stationären und ambulanten Pflegeplätzen zu beschäftigen.

Die Verwaltung hat darüber hinaus das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung um seinen Expertenrat zur Einführung einer digitalen Lösung für die regionale Suche nach Pflegeplätzen angefragt. Prof. Dr. Isfort, stellv. Vorsitzender des geschäftsführenden Vorstands des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V., plädiert für eine vorherige Bedarfsanalyse: Der Nutzwert der Pflegeeinrichtungen sollte ermittelt werden, bevor Mittel in die Hand genommen werden. Wenn neben stationären auch freie ambulante Pflegeplätze dargestellt werden könnten, bestünde nach Einschätzung des DIP e.V. ein großes Interesse seitens der Case Manager in Kliniken. Prof. Dr. Isfort hat außerdem angeregt, eine Umsetzung in Kooperation mit dem Lehrstuhl Informatik der RWTH Aachen zu prüfen.

 

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Beschlussempfehlung:

Die Zweckverbandsversammlung beauftragt den Region Aachen – Zweckverband, die regionale Abstimmung mit den Verantwortlichen in den Gebietskörperschaften zur Realisierung einer digitalen Lösung für die Pflegeplatzsuche in der Region Aachen vorzunehmen. Eine Nutzenbefragung bei den Pflegeeinrichtungen ist der Einführung eines digitalen regionalen Angebotes vorzuschalten.

 

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Personelle Auswirkungen:

Anteilige Personal- und Sachkosten der Region Aachen im Bereich Wirtschafts- und Strukturentwicklung

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

Die Finanzierung ist im aktuellen Haushalt sichergestellt. Evtl. Beschaffungskosten für eine digitale Lösung sind im weiteren Planungsverlauf zu ermitteln

 

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Anlage/n:

Anlage 1 zur Vorlage 2019-314_PflegefinderApp_Beschluss KT Euskirchen

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 zur Vorlage 2019-314-Pflegeplatzsuche in der Region Aachen_Vs (381 KB)