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Sachlage: Betriebsbesichtigungen
Mit dem grant-letter der EMR-Verwaltungsbehörde vom 16.05.2019 wurde das INTERREG-V-A Projekt www.EUR.Friends offiziell bis zum 30. September 2020 verlängert. Gleichzeitig wurde bewilligt, dass im Rahmen des Projektes zusätzlich zu Betriebspraktika auch Betriebsbesichtigungen in der Euregio Maas-Rhein (EMR) durchgeführt werden können. Dabei besuchen Schülerinnen und Schüler der Berufskollegs in Begleitung einer Lehrkraft ein Unternehmen oder eine Organisation, die für den jeweiligen fachlichen Schwerpunkt relevant sind. Begleitet und interkulturell gecoacht werden sie von einer Mitarbeiterin aus dem Bereich Bildung. Kernelement ist, dass eine grenzüberschreitende Erfahrung ermöglicht wird und Fremdsprachenkenntnisse getestet werden können. Betriebsbesichtigungen sind deutlich abzugrenzen von sogenannten „Betriebsfelderkundungen“, also pädagogisch begleiteten Berufsorientierungsmaßahmen, die unter festgelegten Richtlinien im Land NRW erfolgen.
Im Laufe der Projektdurchführung von www.EUR.Friends wurde deutlich, dass bestimmte Zielgruppen nur schwer erreicht werden können: viele Schülerinnen und Schüler haben ein generelles Interesse an der EMR und an einer Auslandserfahrung, trauen sich einen mehrtägigen, individuellen Auslandsaufenthalt aber nicht zu. Über eine Betriebsbesichtigung können sie dennoch Einblicke in die Berufswelt der EMR gewinnen. Auf diese Weise ermutigt, entscheiden sich solche Schülerinnen und Schüler möglicherweise doch noch für ein Auslandspraktikum. Wenn es sich um einen ersten authentischen Kontakt mit den Nachbarsprachen Französisch oder Niederländisch handelt, steigt außerdem die Motivation der Teilnehmenden, diese Sprachen vertieft zu lernen. Ein weiterer Grund für Betriebsbesichtigung ist die Tatsache, dass auch Schülerinnen und Schüler mit sehr basalen Kenntnissen der Nachbarsprachen teilnehmen können, da sie nicht täglich im Praktikum kommunizieren müssen. Bei einer Betriebsbesichtigung kommen sie zunächst passiv in den Kontakt mit der neuen Sprache und können im Klassenverband reflektieren, welche Elemente verstanden wurden. Generell ist die pädagogische Vor- und Nachbereitung sowie der organisatorische Aufwand für Lehrkräfte geringer als für ein Auslandspraktikum, da Schülerinnen und Schüler nicht einzeln betreut werden müssen. Da Auslandspraktika häufig vom freiwilligen Engagement der Lehrkräfte abhängen, könnten auch Schülerinnen und Schüler erreicht werden, deren Lehrkräfte keine Kapazitäten für zusätzliches Engagement haben.
Betriebsbesichtigungen können in Kooperation zwischen verschiedenen Schulen der Euregio Maas-Rhein organisiert werden. Etwa können Schulen mit einem ähnlichen Schwerpunkt gegenseitig die Ausbildungs- bzw. institutionalisierten Praktikumsbetriebe besuchen. Hier könnte ggf. auch mit Schülertandems gearbeitet werden. So können Betriebsbesichtigungen auch längerfristige grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Schulen bzw. jungen Menschen initiieren, was besonders zur Nachhaltigkeit des Projektes beiträgt.
Beschlussempfehlung: keine
Personelle Auswirkungen: Auftrag im Rahmen des INTERREG-Projektes Eur.Friends
Finanzielle Auswirkungen: Finanziert aus INTERREG-Mitteln im Rahmen des Projektes Eur.Friends
Anlage/n: keine
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