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Tagesordnung - SI/2022/100 Ordentliche Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Arbeit, Fachkräftesicherung, Bildungs- und Wissensregion  

 
 
Bezeichnung: SI/2022/100 Ordentliche Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Arbeit, Fachkräftesicherung, Bildungs- und Wissensregion
Gremium: Ausschuss für (eu)regionale Arbeit, Fachkräftesicherung, Bildungs- und Wissensregion
Datum: Di, 17.05.2022 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:08 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Park-Terrassen
Ort: Park-Terrassen: Dammstr. 40, 52066 Aachen

TOP   Betreff Vorlage

Ö 1  
Begrüßung und Eröffnung durch den Ausschussvorsitzenden      
Ö 2  
Genehmigung der Tagesordnung      
Ö 3  
Enthält Anlagen
Vorstellung der Projektbüros für Zukunftscampus Berufliche Bildung im 3. Call des Aufrufs REVIER.GESTALTEN - Stefan Pfeifer, Dr. Jennifer Neubauer, Kathrin Müller (MAGS NRW)  
Enthält Anlagen
2022/032  
    VORLAGE
   

Beschlussempfehlung:

keine

 

   
    17.05.2022 - Ausschuss für (eu)regionale Arbeit, Fachkräftesicherung, Bildungs- und Wissensregion
    Ö 3 - ungeändert beschlossen
   

Kenntnisnahme

 

Herr Pfeifer und Frau Dr. Neubauer vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen sind digital zugeschaltet und stellen den Fördergegenstand Projektbüros für Zukunftscampus Berufliche Bildung vor. Die Folien werden mit dem Protokoll versandt.

 

Zu den Ausführungen gibt es mehrere Anmerkungen:

Herr Bausch äußert Bedenken, ob bei der genannten Fördersumme die Umsetzung eines physischen, infrastrukturellen Campus möglich sei und ob damit nicht eine Konkurrenz zu den Berufskollegs geschaffen werde. Er fragt die Ausschussmitglieder, ob es in der Region bereits Interesse an der Einreichung einer Projektskizze gebe.

[Nachrichtlich von der Geschäftsstelle: Gegenstand der Förderung der Projektbüros sind konsumtive Maßnahmen zur Entwicklung von Umsetzungskonzepten im Rahmen von Machbarkeitsstudien für den Zukunftscampus Berufliche Bildung. Für den Fördergegenstand der Projektbüros gilt eine Begrenzung der Gesamtausgaben auf 900.000 Euro pro Projektbüro.]

 

Herr Spinnrath bewertet den Fördergegenstand positiv und als notwendig zur Bewältigung des Strukturwandels. Der Schwerpunkt solle auf Unternehmen liegen, die sich zukünftig im Rheinischen Revier ansiedeln und deren Bedarfe abbilden. Das Vorhaben dürfe nicht losgelöst von den Menschen entwickelt werden, die derzeit dort beschäftigt seien oder zukünftig dort arbeiten. Der Blick solle darauf gerichtet sein, in hochwertige Qualifikationen und gut bezahlte Arbeitsplätze zu investieren.

 

Frau Schmitt-Promny regt eine vertiefende Diskussion über diesen Ansatz an, da dieser der Problemstellung, junge Menschen für die duale Ausbildung zu gewinnen, noch nicht gerecht werde. Die Berufskollegs müssten weiterentwickelt werden, damit das Interesse an beruflicher Bildung steige. Es komme auf das Zusammenspiel zwischen dem landesweiten Übergangssystems Schule-Beruf „Kein Abschluss ohne Anschluss" (KAoA) und den Berufskollegs an. Diese Vernetzungsstelle werde wichtig sein. Sie weist zudem auf die Problematik hin, dass das Handwerk und der Handel nicht genug Auszubildende finden würden und dass Menschen mit Handicaps besser an die Arbeitswelt herangeführt werden sollten.

 

Herr Lübben beurteilt das Projekt als zu abstrakt und wünscht sich die Benennung konkreter Maßnahmen. Er ergänzt, dass in den letzten beiden Jahren zu beobachten sei, dass sich Menschen nach einem abgeschlossenen geisteswissenschaftlichen Studium noch für eine Ausbildung bewerben würden. Die Berufsorientierung müsse stärker in den Fokus genommen werden.

 

Auch Herr Woelk wünscht sich konkrete Beispiele zur Veranschaulichung, wie die Rolle und Aufgaben eines Projektbüros in der Praxis aussehen könnten. Es seien bereits verschiedene Akteure angesprochen worden, die von dieser Struktur betroffen seien. Von ihnen hätte er gerne eine Einschätzung, ob dieser Aufruf die notwendigen Entwicklungen befördern könne. Der Fokus liege bisher auf Menschen, die das deutsche Bildungssystem durchlaufen. Wichtig seien aber auch die Menschen, die aus anderen Ländern in unsere Region kämen. Bei ihnen würden sich mit Blick auf die berufliche Bildung, Qualifizierung oder den Abschluss ganz andere Fragen ergeben – z.B. die Anerkennung von Abschlüssen. Das könne eine Aufgabe für die Projektbüros sein. Für die Menschen mit Migrationshintergrund brauche es Strukturen, um diese aufzufangen, vorzubereiten und in das bestehende Bildungssystem aufzunehmen.

 

Herr Zabel berichtet von der Informationsveranstaltung, die gemeinsam mit den Regionen Köln und Mittlerer Niederrhein sowie verschiedenen regionalen Akteuren am 10.05.2022 zur Bekanntmachung des Aufrufs durchgeführt wurde. Die Stadt Aachen sowie die StädteRegion hätten Interesse an der Entwicklung einer Projektskizze signalisiert. Die Regionalagentur werde auf diese Institutionen zugehen und bilateral das weitere Vorgehen abstimmen.

 

Herr Kolvenbach weist darauf hin, dass sich die Projektbeteiligten noch nicht dezidiert festlegen müssten. Dies ermögliche einen offenen Prozess, in dessen Verlauf Ideen weiterentwickelt werden könnten.

 

Frau Hilger beurteilt den Projektaufruf als positiv. Ausbildung und Weiterbildung seien schon immer ein Schlüssel auf dem Arbeitsmarkt gewesen und würden durch Strukturwandel und Digitalisierung in Zukunft noch wichtiger werden. Für junge Menschen sei die Frage der Aufstiegsmöglichkeiten in einem Beruf immer wichtiger. Berufsberater*innen sollten daher in das Projekt eingebunden werden. Für die Arbeitsagentur werde das Thema der Beschäftigtenförderung immer wichtiger.

 

Herr Pfeiffer nimmt Stellung: Er verweist darauf, dass es um die berufliche Bildung derjenigen gehe, die heute in Beschäftigung seien bzw. morgen sein würden. Zielgruppen seien das Handwerk, die Industrie und Dienstleistungsbranchen. Im Zukunftscampus berufliche Bildung sollten die Bedarfe der Region und der regionalen Wirtschaft abgebildet werden. Das MAGS habe großes Interesse, mit den Betrieben und Akteuren ins Gespräch zu kommen. Er weist darauf hin, dass nicht alle Fragen damit abgedeckt werden. Der Zukunftscampus berufliche Bildung solle dazu beitragen, die Attraktivität der dualen Ausbildung zu steigern und keinesfalls eine Konkurrenz zu Berufskollegs sein. Es gehe darum, die Kooperation der Lernorte Betrieb und Schule zu fördern und die Lernorte der akademischen und beruflichen Bildung zu verzahnen; Synergien zwischen beruflicher Ausbildung, Fort- und Weiterbildung und Studium zu bündeln, neue gemeinsame, bedarfsgerechte und passgenaue Bildungsangebote zu schaffen und die Durchlässigkeit, den Austausch und Wissenstransfer zwischen akademischer und beruflicher Bildung sowie betrieblicher Praxis zu befördern. Als konkrete Beispiele für solche Kooperationen nennt er die Textilakademie Mönchengladbach sowie die Einrichtung einer technischen Werkstatt in Ostwestfallen Lippe

(Innovation spin Lemgo https://innovation-spin.de/).

 

Herr Bausch fragt, wie die regionale Politik in das Verfahren eingebunden werden solle und weist darauf hin, dass eine politische Beteiligung die Akzeptanz des Zukunftscampus erhöhen könne.

 

Herr Zabel erläutert, dass die Regionalagenturen in den Prozess eingebunden seien. Ein regionales Votum sei im Verfahren nicht vorgesehen. Mit Blick auf den Zeitplan wäre dies auch schwer umzusetzen. Sollte eine Einreichung zum 29.07.2022 nicht möglich sein, werde der nächste Termin im November anvisiert.

 

Herr Pfeifer weist darauf hin, dass das MAGS keinen Einfluss auf die Entscheidungsstrukturen habe, nehme die Frage aber mit, wie die Politik künftig mehr beteiligt werden könne.

 

Frau Vaeßen berichtet, dass sich einige Projekte seit drei bis vier Jahren im Sterneverfahren befinden würden. Bisher sei das Verfahren – insbesondere in Bildungsprojekten – nicht zielführend. Es sei daher wichtig, dass das MAGS als Ministerium auf den Entscheidungsprozess einwirke. Frau Vaeßen gibt an, sich mit Frau Dr. Lang (MAGS) in Verbindung zu setzen.

 

Frau Schmitt-Promny weist darauf hin, dass es nicht nur um Ausbildung sondern auch um Fort- und Weiterbildung gehen müsse und regt an, dass Projekte, die auf die soziale und soziologische Entwicklung im Rheinischen Revier abzielen, nicht über ein Sterneverfahren, sondern über andere Förderwege gefördert werden sollten.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 zum Protokoll_Projektbueros Zukunfstcampus Berufliche Bildung_MAGS (1804 KB)      
Ö 4  
Vorstellung des Zukunftszentrums KI NRW und der geplanten Kooperation mit der Region Aachen - Johanna Muhl, Zukunftszentrum KI NRW  
2022/033  
Ö 5  
Enthält Anlagen
Bericht zur regionalen Arbeitsmarktlage und den Auswirkungen von Pandemie, Hochwasserkatastrophe und Fluchtbewegung aus der Ukraine - Günter Sevenich (Agentur für Arbeit Aachen-Düren)  
2022/034  
Ö 6  
Aktivitäten und Kooperationen des GrenzInfoPunktes Aachen/Eurode - Heike Xhonneux (GIP)  
2022/035  
Ö 7  
Aktuelles aus dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf  
2022/036  
Ö 8  
Aktuelles aus der Regionalagentur  
2022/037  
Ö 9  
Anfragen und Mitteilungen      
N 1     (nichtöffentlich)      
N 2     (nichtöffentlich)