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Sachlage: Unter Federführung der AOK Rheinland Hamburg startete im September das Projekt „Leistungsstarke Gesundheitsregionen – Versorgung integriert und digital gestalten“ (LeiG) in der Region Aachen. Kooperationspartner im Projekt sind die AOK Rheinland Hamburg, die hundertprozentige Tochter der Bertelsmann Stiftung BSt Gesundheit gGmbH, die Städteregion Aachen und der Region Aachen Zweckverband. Das Projekt war von der AOK Rheinland Hamburg und der Bertelsmann Stiftung zunächst ausschließlich für das Versorgungsgebiet der Städteregion Aachen geplant. Aufgrund der Vorgabe, eine regional organisierte Gesundheitsversorgung in einer „Gesundheitsregion“ mit mindestens einer Million Einwohnern zu realisieren, wurde der Region Aachen Zweckverband kurzfristig gebeten, der Kooperationsvereinbarung beizutreten.
Zum Inhalt: Die Gesundheitsversorgung könnte deutlich verbessert werden, wenn alle Beteiligten gemeinsam planen würden, welche medizinischen und pflegerischen Kapazitäten in einer Region tatsächlich benötigt werden. Bislang mangelt es im Gesundheitswesen jedoch sowohl an ausreichender Abstimmung zwischen den Akteuren als auch an der Einbindung digitaler Versorgungsmöglichkeiten. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Menschen medizinisch versorgt werden müssen, aber immer weniger Menschen die Versorgung leisten können, gilt es, absehbare Lücken zu schließen. Zudem ist Gesundheitsversorgung nicht ganzheitlich organisiert, sondern es werden lediglich die klassischen medizinischen Kapazitäten berücksichtigt, die jeweils isoliert geplant und organisiert werden (Arztsitze, Klinikbetten etc.). Aspekte der kommunalen Daseinsvorsorge (Prävention, Beratung, Mobilität etc.) spielen derzeit in der Struktur der Gesundheitsversorgung kaum eine Rolle, auch digitale Unterstützungsmöglichkeiten sind wenig integriert.
Ziel des gemeinsamen Dialogs des Projektes ist es, die klassischen Ansätze der Strukturplanung mit einer integrierten, hybriden und regionalen Planung zu verknüpfen und dies als Chance der Digitalisierung zu nutzen. Hierzu sollen bundesweit modellhaft drei Leistungsstarke Gesundheitsregionen (LeiG) entstehen, die alle relevanten Akteure (z. B. Landesministerien, Regierungspräsidien, Kommunen, Kassenärztliche Vereinigungen, Krankenkassen, Landeskrankenhausgesellschaften, Landes- /Kommunalmanagementgesellschaften, Gesundheitsämter, Gesundheitsversorger aus den verschiedenen Sektoren in der Region) einbeziehen.
Das einjährige Projekt „Leistungsstarke Gesundheitsregionen“ wird zunächst untersuchen, wie die Versorgung chronisch Kranker und Pflegebedürftiger optimiert werden kann. Anschließend soll für eine der beiden Zielgruppen ein vernetztes regionales Versorgungskonzept unter Einbeziehung digitaler Lösungen entwickelt und implementiert werden. Angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen sollen die Versorgung Pflegebedürftiger und die Entlastung pflegender Angehöriger in der häuslichen Pflege Schwerpunkt der „Leistungsstarken Gesundheitsregion“ in der Region Aachen sein. Nach der Ermittlung des Versorgungsbedarfs und der Definition der notwendigen Kapazitäten und Strukturen werden medizinische, kommunale, analoge und digitale Komponenten zusammengeführt. Das Projekt sieht hierzu zehn Kernworkshops mit Vertreter*innen der mittleren Führungsebene, z.B. von Krankenkassen, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Verbänden sowie acht Fachworkshops mit internen und externen Spezialisten (u.a. für die digitale Infrastruktur) vor.
Die Kooperationspartner haben darüber hinaus eine Interessensbekundung zum Aufruf des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen für den Aufbau von „Gesundheitsregionen in Nordrhein-Westfalen“ fristgerecht zum 13.10.2024 eingereicht. Geplant ist, die Umsetzung des im Rahmen des LeiG-Projektes entwickelten Konzeptes einer hybriden, integrierten Strukturplanung für die Versorgung Pflegebedürftiger über die MAGS-Förderung zum Aufbau von Gesundheitsregionen teilweise zu finanzieren.
Beschlussempfehlung: Die Verbandsversammlung begrüßt die Teilnahme des Region Aachen Zweckverbands (RAZV) am Kooperationsprojekt „Leistungsstarke Gesundheitsregionen“.
Personelle Auswirkungen: Sind im Haushalt eingeplant.
Finanzielle Auswirkungen: Der Region Aachen Zweckverband (RAZV) leistet im Projekt LeiG keinen eigenen finanziellen Anteil; dieser wird über die Städteregion Aachen eingebracht.
Anlage/n: 1
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