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Sachlage: Wie in der Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Arbeit, Fachkräftesicherung, Bildungs- und Wissensregion vom 17.05.2022 berichtet (vgl. SV-Nr. 2022/036), befindet sich das Projekt Kompetenzzentrum Frau und Beruf in der kostenneutralen Verlängerung, die am 31.10.2022 endet. Nach dem Wechsel der NRW Landesregierung im Sommer 2022 wurden die Kompetenzzentren Frau und Beruf einem neuen Ministerium zugeordnet. Seit Juli 2022 gehören sie zum Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) des Landes NRW. Mit Schreiben des Ministeriums für KJFGFI vom 24.08.2022 wurden die Träger über die beabsichtigte friktionslose Fortführung der Förderung der Kompetenzzentren Frau und Beruf zunächst bis zum 30.11.2023 informiert und um kurzfristige Antragstellung gebeten. Die Fortführung beruht auf dem NRW Koalitionsvertrag vom Juli 2022 (S. 52). Laut Koalitionsvertrag sollen die bestehenden Strukturen der Kompetenzzentren Frau und Beruf im bisherigen Rahmen erhalten und das Angebot langfristig gemeinsam mit den Akteuren weiterentwickelt werden. Antragssteller*innen sind die Träger*innen der Kompetenzzentren Frau und Beruf. Die Förderung wird vom 01.11.2022 bis zum 30.11.2023 fortgeführt. Als zentrale Antragsinhalte gelten ein Kurzkonzept unter Berücksichtigung der bisherigen Projekterfolge sowie eine detaillierte Finanzplanung zu Personal- und Sachkosten. Die Förderung erfolgt zu 90 Prozent aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommt ein zehnprozentiger Eigenanteil als Träger. Die Geschäftsstelle der Region Aachen hat kurzfristig am 12.09.2022 einen Antrag auf Fortführung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf eingereicht. Mit der Fortführung unterstützt die Region Aachen weiterhin KMU darin familienfreundliche Maßnahmen zu implementieren und so als attraktive Arbeitgeber*innen, die Fachkräfte in der Region zu halten. Dies wird ausdrücklich vom als Anlage beiliegenden Antrag der CDU-Fraktion der Verbandsversammlung unterstützt. Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf setzt sich dafür ein, dass Frauen aller Ausbildungsgrade in den Unternehmen der Region Aachen bessere Arbeitsbedingungen vorfinden (Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben), erarbeitet mit den Unternehmen Lösungen für eine lebensphasenorientierte Personalpolitik, sensibilisiert Unternehmen für eine vereinbarkeitsorientierte Unternehmenskultur und vernetzt alle Akteure*innen und Unternehmen in der Region zu dieser wichtigen Thematik. Das auf Initiative des Kompetenzzentrums Frau und Beruf gegründete Kompetenznetzwerk Familienfreundliche Unternehmen Ihrer Region hat aktuell 60 Mitglieder und wird weitergeführt. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass insbesondere die regionalen KMU bei den Fachkräften nicht bekannt sind. Diese aber einen enormen Fachkräftebedarf haben. Das Kompetenzzentrum unterstützt die Unternehmen in ihrer Sichtbarkeit und bringt sie mit potentiellen weiblichen Fachkräften zusammen. Zielgruppe sind MINT-Studentinnen sowie Berufseinsteiger*innen- und Wiedereinsteiger*innen, die sich bei dem digitalen Recruiting-Format Wenn´s passt, dann passt´s! mit Unternehmen aus dem MINT-Bereich vernetzen und matchen. Eine weitere Zielgruppe sind Mütter (und Väter), die nach der Familienzeit wieder in den Beruf einsteigen und die ein familienfreundliches Unternehmen suchen. Für diese Zielgruppe wird das Format Wer wird Mama´s Chefìn? 2023 in der Region ausgeweitet. Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf arbeitet dabei eng mit den Arbeitsmarktakteuren in der gesamten Region zusammen. Als Ergebnisse der drei Veranstaltungen 2022 fanden innerhalb eines Monats nach Veranstaltung 10 Prozent der Teilnehmenden einen Arbeitsplatz und 20 Prozent der Arbeitgeber*innen neue Beschäftigte. Im Kreis Heinsberg hat ein Unternehmen nach der Teilnahme im August vier Mütter in Teilzeit mit unbefristeten Verträgen eingestellt. Eine Mitarbeiterin mit akademischem Abschluss und drei Mitarbeitende mit kaufmännischer Ausbildung. Ohne eine Förderung über die NRW-Landesmittel ist der Region Aachen Zweckverband nicht in der Lage, das Projekt Kompetenzzentrum Frau und Beruf aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf plant ab November 2022 mit einem reduzierten Personaleinsatz von 2,5 VZÄ die Arbeit fortzuführen (4,22 VZÄ: 09.2018-04.2022). Die 13-monatige Laufzeit führt zu Gesamtkosten in Höhe von 277.853,65 Euro. Der diesbezüglich von dem Region Aachen Zweckverband zu tragende Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent, dies entspricht 27.785,37 Euro (2022: 3.911,21 Euro, 2023: 23.874,16 Euro) ist durch Umwidmungen im aktuellen Haushalt 2022/2023 sichergestellt.
Aktivitäten und Veranstaltungen 11.2022-11.2023
Beschlussempfehlung: Der Ausschuss für (eu)regionale Arbeit, Fachkräftesicherung, Bildungs- und Wissensregion empfiehlt den Mitgliedern der Verbandsversammlung, unter Berücksichtigung des von der CDU-Fraktion eingebrachten Antrags, der Fortführung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf vom 01.11.2022 bis zum 31.11.2023 zuzustimmen.
Personelle Auswirkungen: Anteilige Personal- und Sachkosten.
Finanzielle Auswirkungen: Der Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent, dies entspricht 27.785,37 Euro (2022: 3.911,21 Euro, 2023: 23.874,16 Euro) ist durch Umwidmungen im aktuellen Haushalt 2022/2023 sichergestellt.
Anlage/n: 1
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