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Vorlage - 2021/051  

 
 
Betreff: Zukunft der Gesundheitsberufe im Rheinischen Revier
Status:öffentlichVorlage-Art:Standardvorlage
Federführend:Region Aachen Bearbeiter/-in: Cieminski, Ute
Beratungsfolge:
Ausschuss für (eu)regionale Wirtschaft, Strukturentwicklung und Gesundheit Kenntnisnahme
10.06.2021 
SI/2021/087 Ordentliche Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Wirtschaft, Strukturentwicklung und Gesundheit ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

Sachlage:

Die Gesundheitswirtschaft ist der beschäftigungsreichste Leitmarkt im Rheinischen Revier mit einer hohen Wachstums- und Innovationsdynamik. Eine wesentliche Voraussetzung für die Realisierung der Wachstums- und Innovationspotenziale und die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung ist die Gewinnung, Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. Gelingt uns das, kann die Gesundheitswirtschaft einen entscheidenden Beitrag zu einem erfolgreichen Strukturwandel im Rheinischen Revier beitragen. Hierbei kommt es auch auf die zukunftsorientierte Implementierung von Ausbildungs- und Studiengängen im Rheinischen Revier, die regional erfolgreiche Umsetzung neugeordneter Ausbildungsgänge und die Weiterentwicklung der Weiterbildungsangebote für die in Gesundheitsberufen Beschäftigten an. Im Dialog mit Politik, Unternehmen, Wissenschaft, Branchenvertreter*innen, Schulen, Kammern und Verbänden hat die Region Aachen in Kooperation mit der Zukunftsagentur Rheinisches Revier Ende April ein erstes „Fachgespräch „Zukunft der Gesundheitsberufe im Rheinischen Revier“ durchgeführt. In zentralen Bildungsthemen und Ausbildungsgängen wurden Strategien und Maßnahmen diskutiert, die dazu beitragen, die Ausbildung von Fachkräften und das Studium in den Gesundheitsberufen hier in der Region weiter zu entwickeln.

 

Zu Beginn zeigte Prof. Dr. Michael Isfort, Vorstand des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung, in seinem Vortrag zu den Bildungsbedarfen in der Region auf, dass zwar eine breite und flächenmäßige Abdeckung mit ambulanten und stationären Strukturen existiert, jedoch die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pflege abnimmt und ein deutlicher Überhang an offenen Stellen sowie eine fehlende Arbeitsmarktreserve in der Pflege festzustellen ist. Auch die Qualifizierungsquote in der Alten- und Krankenpflege weist regionale Unterschiede auf.

 

Prof. Dr. Thomas Evers, im Gesundheitsministerium des Landes NRW zuständig für die Pflege- und Gesundheitsfachberufe, machte deutlich, dass in allen Gesundheitsberufen mehr ausgebildet werden müsse. Das Land Nordrhein-Westfalen setze auf einen Mix von unterschiedlichen Qualifikationsniveaus; dies sei der Schlüssel zur zukunftsfähigen Gestaltung der Gesundheitsberufe.

 

In den Workshops:

  • Gesundheitswirtschaft, IT und Technik Welche Studienangebote braucht die Region in Zukunft?
  • Weiterbildung für die in der Pflege Beschäftigten und Perspektiven für Pflegestudiengänge im Rheinischen Revier
  • Regionaler Bedarf an Schul- und Ausbildungsplätzen in der Gesundheitswirtschaft

 

präsentierten Expertinnen und Experten aus dem Uniklinikum der RWTH Aachen, der Hochschule Niederrhein, der Fachhochschule Aachen, dem Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit in der Städteregion Aachen und dem Branchenverband Medlife e.V. ihre Impulse für die Weiterentwicklung von Ausbildung und Studium in den Gesundheitsberufen.

 

Prof. Dr. Stefan Uhlig, Dekan der der Fakultät für Medizin der RWTH Aachen und Mitglied im Vorstand des UKA machte beispielsweise deutlich, dass eine Reihe von neuen Themen zukünftig eine hohe Bedeutung haben wird (Telemedizin, Virtuelle Gesundheitsversorgung, Management von IT und Medizintechnik in Krankhäusern, Künstliche Intelligenz, Regulatorik). Nicht alle diese Themen müssten in klassische Studiengänge implementiert werden, auch berufsbegleitende Studiengänge, Weiterbildungen und Open Educational Resources könnten aus seiner Perspektive geeignete Organisationsformen darstellen.

Die nächste Aufgabe im Feld „Gesundheitswirtschaft, IT und Technik Welche Studienangebote braucht die Region in Zukunft?“ besteht darin, Themen und Organisationsformen zu konkreten Vorschlägen zusammenzubringen. An der Gruppe, die dieses Thema bearbeitet, sind neben UKA und RWTH auch die Hochschule Niederrhein und die FH Aachen beteiligt; die Moderation übernimmt der von Frau Prof. Vaeßen verantwortete Revierknoten Innovationen und Bildung.

Auch die Themen „Weiterbildung für die in der Pflege Beschäftigten und Perspektiven für Pflegestudiengänge“ sowie „Regionaler Bedarf an Schul- und Ausbildungsplätzen in der Gesundheitswirtschaft“ werden in Arbeitsgruppen weiter behandelt. 

 

Als Ergebnis wird ein regionales Handlungskonzept zur „Zukunft der Gesundheitsberufe im Rheinischen Revier“ erarbeitet und mit dem Land NRW abgestimmt.

 


Beschlussempfehlung:

keine

 


Personelle Auswirkungen:

Anteilige Personal- und Sachkosten

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzierung im aktuellen Haushalt sichergestellt

 


Anlage/n: keine