Bürgerinformationssystem
Sachlage: Projektbüro Arbeit und Beschäftigung (PAB) - Landespolitisches Vorhaben im Rahmen der Förderrichtlinie Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten (STARK)
Problemstellung: Der Strukturwandel im Rheinischen Revier geht mit tiefgreifenden Veränderungen und Entwicklungserfordernissen auf dem Arbeits-, Aus- und Weiterbildungsmarkt einher. Arbeitspolitische Themen- und Aufgabestellungen – so bspw. Fragestellungen rund um die Aus- und Weiterbildung und deren konsequente Stärkung, die Entwicklung und Etablierung neuer Berufsfelder, eine stetige Fortentwicklung bestehender Kompetenzen der Beschäftigten sowie deren Ergänzungen um Themenfelder der Zukunft (bspw. Neue Energien, Ressourcen und Klimaschutz, E-Mobilität und Industrie 4.0) erweisen sich als besondere Herausforderungen.
Lösungsansatz: Das Projektbüro Arbeit und Beschäftigung (PAB) widmet sich dem zentralen Ziel „Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen“ des Wirtschafts- und Strukturprogramms. Da die Themen „Beschäftigung“ bzw. „Beschäftigungssicherung“ in den bisher vorliegenden Projektideen stark unterrepräsentiert sind, soll das PAB aktiv die Projektentwicklung in solchen Feldern vorantreiben, die im Wirtschafts- und Strukturprogramm als Zukunftsfelder identifiziert wurden (Wasserstoff, neue Energien, Mobilität etc.). Darüber hinaus geht es darum, zukunftsweisende Strategien und Lösungen für den eher nicht-akademisch/-wissenschaftlich geprägten Arbeitsmarkt mit hohem Fachkräftebedarf (z.B. Handwerk, Industrie, Produktion in kleinen und mittleren Unternehmen/Mittelstand) durch Projektideen positiv im Hinblick auf die Veränderungen, die der Strukturwandel mit sich bringt, zu entwickeln. Eine wichtige Rolle kommt dem PAB in der Vernetzung und Information der Akteure vor Ort zu.
Aufgaben: Das PAB verfolgt im Wege einer gelebten Beratungs-, Netzwerk- und Kooperationsstruktur insbesondere das Ziel, eine erfolgreiche ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Transformation der Region zu unterstützen. Konkret soll das PAB Entwicklungen erkennen, Handlungserfordernisse identifizieren und daraus Impulse für Projektentwicklungen im Rheinischen Revier setzen sowie geeignete Netzwerkstrukturen für die Umsetzung von Projektideen entwickeln. Zum Aufgabenprofil gehören daher die Initiierung, Entwicklung, Qualifizierung und eine (erste) Begutachtung potentieller Projektideen sowie die Beratung von Projektantragstellern. Darüber hinaus soll es den Transfer von Erkenntnissen und Erfolgen arbeitspolitischer Projekte in der Region sowie ihre nachhaltige Wirksamkeit unterstützen.
Struktur: Um keine Doppelstrukturen aufzubauen ist eine enge Kooperation und Abstimmung mit insbesondere der Zukunftsagentur, dem Revierknoten Innovation und Bildung und dem Projektträger ETN (Energie, Technologie, Nachhaltigkeit) geplant. Das PAB soll an drei Standorten im Rheinischen Revier implementiert werden. Hierfür werden Beratungsbüros (mit jeweils zwei Stellen) organisatorisch als Stabstellen bei den Regionalagenturen Mittlerer Niederrhein, Aachen und Köln angebunden. Die Gesamtkoordination alle drei Regionalagenturen soll die RA der Region Aachen übernehmen, als die RA, deren Aufgabengebiet vollständig im Rheinischen Revier liegt. Die Regionalagenturen des MAGS sind im Rahmen der regionalisierten Arbeitsmarktpolitik des Landes Nordrhein-Westfalen bestens mit den Akteuren und der Entwicklung und Vermittlung von Projektideen mit arbeitspolitischer Relevanz und Brisanz vertraut. Entsprechend sind ihnen die komplexen Akteursstrukturen (u.a. Agenturen für Arbeit, Jobcenter, Kommunale Koordinierungen/KAoA, Kammern, Gewerkschaften, Unternehmen(-sverbände) usw.) in der Arbeitspolitik mit vielen Institutionen, die teilweise verschiedene oder konkurrierende Interessen haben, bekannt. Ihre unternehmensnahe Aufstellung stellt sicher, dass die Bedarfe der regionalen Wirtschaft mit leistungsfähigen arbeitspolitischen Projekt- und Bildungsträgern verknüpft werden, um bedarfsgerechte Projekte zu entwickeln. Vor dem Hintergrund der komplexen Systematik der Arbeitspolitik legt das PAB damit die Grundlage für zielgerichtete Aktivitäten zur Fachkräftesicherung und -entwicklung im Rheinischen Revier.
Kosten: Für eine Laufzeit von zunächst 4 Jahren wird von einem Mittelbedarf von 2.248.157,55 Euro ausgegangen. Eine Fortsetzung über die Gesamtlaufzeit der Strukturstärkungsmittel soll erfolgen. Für die beteiligten Regionen sind die Projektvorhaben kostenneutral. Die Gesamtkosten werden aus den Strukturstärkungsmitteln (Förderrichtlinie STARK) und aus Landesmitteln finanziert.
Beschlussempfehlung: Der Ausschuss für (eu)regionale Arbeit, Fachkräftesicherung, Bildungs- und Wissensregion erteilt dem Projektbüro Arbeit und Beschäftigung die regionale Empfehlung.
Personelle Auswirkungen: Geplant sind 1,5 zusätzliche VZÄ für die Regionalagentur der Region Aachen, kostenneutral
Finanzielle Auswirkungen: Bei Bewilligung des Antrages wird die Finanzierung vollständig aus Strukturstärkungsmitteln erfolgen.
Anlage/n: 1
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||