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Sachlage: Erweiterungsbedarf Technologie Park Herzogenrath (TPH) Nach dem Stilllegungsbeschluss für das Aachener Kohlerevier und dem damit verbundenen Ende des Bergbaus in der Region Aachen stand die Stadt Herzogenrath zum Ende der 1980er Jahre vor der Herausforderung, die Revitalisierung der Zechenbrache Laurweg anzugehen. Der Technologie Park Herzogenrath (TPH) wurde zum Leuchtturm und der erforderliche Strukturwandel konnte gestaltet werden. Die drei Bauabschnitte des TPH bieten aktuell ca. 25 Tqm Nutzfläche. Derzeit sind ca. 80 verschiedene Unternehmen im TPH und dessen Erweiterungsfläche mit ca. 2.500 Mitarbeitern ansässig. In den letzten 30 Jahren waren mehr als 350 Unternehmen im TPH eingemietet. Zweidrittel dieser Unternehmen waren Ausgründungen aus der Hochschullandschaft.
Neben privatwirtschaftlichen Nutzern sind im TPH auch Außenstellen bzw. An-Institute sowie Institutsaußenstellen der RWTH Aachen ansässig. Ergänzt wird diese Hochschul- bzw. Forschungskulisse durch Nutzungen der FH Aachen. Will heißen, dass beide großen Hochschulinstitutionen der Region am Standort selbst ansässig sind.
Dies zeigt auch die sehr kurzen Wege des Technologietransfers von Hochschule zu den Wirtschaftsteilnehmern und umgekehrt. Vom TPH aus ist der Unternehmer nicht nur schnell am Campus der RWTH Aachen und der FH Aachen, sondern einige Einrichtungen findet man sogar auf dem Areal des TPH.
Erweiterungsbedarf: Trotz der altersadäquaten Auszüge der Unternehmen in eigene Immobilien in Stadt Herzogenrath und Region Aachen gelingt es seit Jahren, die Auslastungsquote bei > 95 % zu halten, was lt. Verband der Technologiezentren als Vollauslastung angesehen wird. Die aktuelle Auslastung beträgt seit dem letzten Kalenderjahr zudem 99,75 %. Mehrere unserer aktuellen Mieter fragen nach Expansionsflächen. Leider sind aktuell keine freien Gewerbegrundstücksflächen am Standort Herzogenrath Kohlscheid verfügbar, weswegen wir Lösungen im Bestand realisieren müssen.
Aufgrund der immensen Nachfrage in Bezug auf ebenerdige Engineering-Flächen ist eine Flächenangebotserweiterung unumgänglich. Im Folgenden werden die Segmente aufgelistet, aus denen der größte Nachfragebedarf neben der üblichen Marktnachfrage nach TGZ-Flächen besteht und bestehen wird.
Vornehmlich sind dies junge, an der Hochschule hochdekorierte Spin-off-Unternehmen, die teilweise schon seit einer gewissen Zeit am Markt sind. Bei uns können diese Unternehmen bspw. die zu Prototypen entwickelten Maschinen auf- und/oder herstellen, um dann ggfls. zu produzieren. Dies ist bekannter Weise auf dem Campus nicht zulässig. Wir bieten diesen Entwicklungen den benötigten Platz, um deren Entwicklungs- und Wertschöpfungskettenpotenzial zu entfalten. Wir sind somit eine sehr wichtige Destination im Rahmen der Festigungsphase der Technologieunternehmen.
Um diese einzigartige Lasertechnikkompetenz am Standort zu halten und diese noch weiter auszubauen, sehen wir einen vorhandenen Bedarf an Fertigungs- und Laborflächen für derartige Unternehmen. Die TPH GmbH ist im regionalen Netzwerk der Lasertechnikunternehmen und der entsprechenden Stellen der RWTH Aachen und der FH Aachen sehr gut vernetzt. Der Standort TPH genießt einen sehr guten Ruf in der Branche und würde noch mehr Lasertechnikunternehmen am Standort ansiedeln können, wenn adäquate Flächen zur Verfügung stehen würden.
TPH IV Ein passendes Brachengrundstück (also keine neue Flächenversiegelung) für die Erweiterung haben wir identifiziert. Bei Vollausnutzung wäre lt. erster Planung ein dreigeschossiger Bau mit einer Nutzfläche von ca. 7.500 qm möglich. Wir favorisieren eine modulweise Bauweise in der hälftigen Größenordnung, also ca. 3.750 qm Nutzfläche.
Bei einer Errichtung von 50% des Gesamtbaukörpers ergeben sich somit Gesamtbaukosten in Höhe von ca. 12.100.000 € brutto. Hinzu kommt eine Investitionssumme von ca. 1 Mio. € netto für das Freigelände/Außengelände. Der Grunderwerb beträgt ca. 1,45 Mio. €. Die Abrisskosten der Brache werden auf ca. 220 T€ netto geschätzt. Insgesamt beläuft sich das geschätzte Projektvolumen auf ca. 15 Mio. € Bruttoinvestitionskosten.
Wir stellen uns eine Immobilie vor, die außen den markanten TPH-Gebäuden ähnelt, innen aber einen modernen und nachhaltigen Ansatz verfolgt. Dass soll nicht heißen, dass das Neue nicht nur im Inneren der Immobilie steckt. Gerne würden wir Solarfassadenelemente nutzen, um das moderne Energiekonzept damit zu unterstützen. Neben einer Dach- und Fassadenbegrünung soll die Solar- bzw. Photovoltaikkomponente das Energiekonzept vervollständigen. In dieses Mindset gehört auch eine innovative nachhaltige Heizmöglichkeit in Form eines eigenen Blockheizkraftwerks (BHKW mit evtl zukünftiger Nutzbarkeit von „grünem“ Wasserstoff) oder einer ähnlich nachhaltigen Lösung. Beispielsweise schauen s.g. Green Start-ups, die auf innovative und wirtschaftlich tragfähige Weise Lösungen für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit entwickeln, besonders auf eine nachhaltige Arbeitsumgebung.
Wir sind überzeugt davon, diese Fläche mit dem aktuellen Bedarf zu füllen und somit weitere Hochtechnologieunternehmen der Region in ihrer Gründungs-Festigungsphase zu unterstützen. Hierbei wird der Fokus auf Fertigungsflächen gelegt. Sowohl im Erdgeschoss als auch auf den Etagen sollen größtenteils Flächen für Werkstatt, Labor und Fertigung im Open Space-Ansatz entstehen. In Zeiten von „mehr Home, weniger Office“ soll der Büroflächenanteil möglichst gering gehalten werden.
Der Markt verlangt nach nahezu 30 Jahren ohne Erweiterung nicht nur nach einem Mehr an Vermietungsfläche, sondern nach einem Technologiezentrum der neuen Generation, in dem moderne flexible Flächen angeboten werden, die eine nachhaltige Konzeption vorweisen. In dieser Umgebung entstehen frische und moderne Ideen, die zu neuen Innovationen führen, die wiederum die Unternehmen des Standorts stärken und Arbeitsplätze schaffen – moderner Raum für Innovation.
Beschlussempfehlung: Die Zweckverbandsversammlung erteilt dem Vorhaben Erweiterungsbedarf Technologie Park Herzogenrath (TPH) IV den regionalen Konsens.
Personelle Auswirkungen: Anteilige Personal- und Sachkosten
Finanzielle Auswirkungen: Keine Auswirkungen auf den Haushalt des Region Aachen Zweckverband
Anlage/n: 1
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