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Vorlage - 2021/003  

 
 
Betreff: Regionale Begleitung des Strukturwandelprozesses, Bericht aus dem Koordinierungskreis des MWIDE und aktueller Sachstand
Status:öffentlichVorlage-Art:Standardvorlage
Federführend:Region Aachen Bearbeiter/-in: Zierstedt, Björn
Beratungsfolge:
Ausschuss für (eu)regionale Arbeit, Fachkräftesicherung, Bildungs- und Wissensregion Kenntnisnahme
02.03.2021 
SI/2021/092 Ordentliche Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Arbeit, Fachkräftesicherung, Bildungs- und Wissensregion ungeändert beschlossen   
Ausschuss für (eu)regionale Kultur und Tourismus Kenntnisnahme
03.03.2021 
SI/2021/089 Ordentliche Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Kultur und Tourismus ungeändert beschlossen   
Ausschuss für (eu)regionale Wirtschaft, Strukturentwicklung und Gesundheit Kenntnisnahme
11.03.2021 
SI/2021/086 Ordentliche Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Wirtschaft, Strukturentwicklung und Gesundheit ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachlage:

Innovation Valley Rheinisches Revier (IVR):

In einer Telefonkonferenz am 27.04.2020 mit Herrn Minister Pinkwart, den Hochschulrektoren sowie den Vorstandsvorsitzenden der Forschungseinrichtungen im Rheinischen Revier zum Thema „Rolle der Wissenschaft bei der Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Revier“ wurde Frau Prof. Vaeßen in ihrer Rolle als Revierknotenvorsitzende des Revierknoten Innovation und Bildung der Auftrag erteilt, ein abgestimmtes Konzept für eine Beschleunigung des Innovationsgeschehens im Rheinischen Revier zu entwickeln. Da so entwickelte Innovation Valley Rheinland soll den geordneten und nachhaltigen Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze sicherstellen. In den Erarbeitungsprozess sind neben den Hochschulen auch die Kammern sowie Industrievertreter eingebunden. Die aktuelle Fassung befindet sich zurzeit im Überarbeitungsprozess mit den beteiligten Akteuren. Frau Prof. Vaeßen stellte das Konzept des IVR im Januar in der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG) Strukturwandel des Landes NRW vor und erhielt positives Feedback.

 

Learning Factory:

Die Learning Factory ist integraler Bestandteil des Innovation Valleys. Sie dient als eine gemeinsame und ganzheitliche digitale Informations- und Lernplattform für lebenslanges und vor allem zielgerichtete Weiterbildung im Rheinischen Revier. Berufsbilder ändern sich mit dem Strukturwandel. Die Learning Factory sorgt mit ihren Angeboten für ein Anpassung der Fertig- und Fähigkeiten der Menschen im Revier und damit für nachhaltige Beschäftigung. Die Region Aachen entwickelte und erarbeitete dafür in den vergangenen Monaten mit unterschiedlichsten Akteuren aus der Region ein Konzept. Das Ziel der Learning Factory ist es, Plattform als bündelnde Anlaufpunkt für die Themen zu schaffen.

Es gibt bereits zahlreiche Weiterbildungsprogramme und -institutionen, die sich dieser Aufgabe bewusst sind und diese angehen. Dennoch fehlt ein gemeinsamer Anlaufpunkt, der über die vorhandenen Angebote informiert, Interessenten und Anbieter zusammenbringt und außerdem eine Basis bietet, gemeinsam an der Weiterentwicklung von Inhalten und Formaten zu arbeiten. Hierzu gliedert sich die die Learning Factory in drei Säulen:

  • einen Marktplatz zur Schaffung von Transparenz über Weiterbildungsangebote im Rheinischen Revier und digitale Lernangebote bundesweit,
  • eine Lernwerkstatt, um Weiterbildungsinhalte und -formate neuen Anforderungen entsprechend zu überarbeiten und bedarfsgerechte Lernsituationen zu entwickeln,
  • und einen Lernraum, der den Lernstand individuell überblickt und systematisiert und eine Lernstandkontrolle wie auch die eigene Weiterbildungshistorie widerspiegelt

 

Förderung von Projekten, Sterneverfahren:

Für die Region Aachen und ihre Menschen ist der Strukturwandel eine große Herausforderung. Aber gleichzeitig gibt die laufende Transformation auch eine Chance zur Neupositionierung der Region. Dafür stellt die Bundes- und Landesregierung Mittel zur Verfügung, die Impulse für die Schaffung nachhaltige Wertschöpfung und Beschäftigung schaffen. Das Sterneverfahren ermöglichst es aus der Vielzahl der Projektskizzen diejenigen herauszufiltern, die den besten positiven Effekt auf die Entwicklung unserer Region haben. Das Verfahren wird teilweise kritisiert, da es lange dauert. Viele Projekte haben bereits einen zweiten Stern erreicht und haben sich damit für die Untersuchung nach geeigneten Bundes- oder Landesmitteln qualifiziert. Mit dem SofortprogrammPLUS und dem Starterpaket Kernrevier wurden Ende 2019 bereits zwei Programme initiiert. Ab dem Jahr 2021 startet nun das sogenannte Regelprogramm mit themenbezogenen Förderaufrufen. Damit können die qualifizierten Projekte in die Antragsphase überführt werden. Hier noch Informationen zum Sterneverfahren (Quelle: Rheinisches Revier):

 

  • „Erster Stern: Substanzielle Projektidee
    Der erste Stern wird vergeben, wenn die Projektskizze die Ziele des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen und des Wirtschafts- und Strukturprogramms adressiert. Dies bedeutet, dass das Vorhaben konkrete Perspektiven für die Entstehung neuer Wertschöpfung und Beschäftigung im Revier bietet.
  • Zweiter Stern: Tragfähiges Vorhaben
    Der zweite Stern wird vergeben, wenn die Projektskizze als antragsreif und förderwürdig eingeschätzt werden kann. Das heißt: Es muss unter anderem eine Ausgaben- und Finanzierungsplanung vorliegen und die Projektmeilensteine müssen klar definiert sein.  Projektskizzen sind förderwürdig, wenn sie zum Beispiel potenziell einen Beitrag zur Umsetzung des Strukturwandelprozesses leisten.
  • Dritter Stern: „Zukunftsprojekt des Strukturwandels im Rheinischen Revier“:
    Der dritte Stern wird vergeben, wenn für das Vorhaben ein Förderzugang, beispielweise im Rahmen eines Bundesprogramms, erfolgreich identifiziert werden konnte.“

 

Innovationsstudie von Fraunhofer IMW in Leipzig:

Im Rahmen der Tätigkeit im Revierknoten Innovation und Bildung wurde eine Studie ausgeschrieben, die das Innovationsgeschehen im Rheinischen Revier analysieren soll. Besonderes Augenmerk liegt einerseits auf den Bereichen, in denen wissenschaftliche Exzellenz besteht und auf den Bereichen, in denen ein besonderes Transfer- und Verwertungspotential wissenschaftlicher Erkenntnisse in neue Geschäftsmodelle, marktreife Produkte und Dienstleistungen existiert. Die Region Aachen hat bei der Formulierung des Ausschreibungstextes darauf geachtet, dass die Studienergebnisse kreisscharf aufbereitet werden, sodass die einzelnen Gebietskörperschaften einen individuellen Mehrwert aus den Ergebnissen ziehen und in die jeweiligen regionalen Entwicklungsstrategien einfließen lassen können. Der Rahmen einer Ausschreibung wurde der Zuschlag an das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW aus Leipzig erteilt. Die Ergebnisse der Studie werden gegen Ende Februar 2021 erwartet. Die Studie wird über die Zukunftsagentur Rheinisches Revier finanziert. Soweit es absehbar ist, wird die Innovationsstudie die positiven (Beschäftigungs-)Effekte eines geordneten Innovationsgeschehen untermauern. Nach den ersten sichtbaren Ergebnissen, bestätigt die Innovationsstudie deshalb unsere Pläne für das Innovation Valley.

 

Überarbeitung Wirtschafts- und Strukturprogramm 1.0 zur Version 1.1:

Das WSP 1.0 stellt die strategische Grundlage für die Bewältigung des Strukturwandels im Rheinischen Revier dar. Innerhalb der so genannten Revierknoten entstand in Form von Teilkonzepten die fachliche Basis für das WSP 1.0. Die einzelnen Teilkonzepte beinhalten darüber hinaus regionale Aspekte sowie Ziele der jeweiligen Revierknoten und definieren Maßnahmen zu deren Erreichung. Frau Prof. Vaeßen hat als Vorsitzende des entsprechenden Revierknotens mit Erarbeitung des Teilkonzeptes Innovation und Bildung einen wesentlichen Beitrag zur Erstellung des WSP 1.0 geleistet. In diesem Prozess zeigte sich die große Motivation der regionalen Akteure, den Strukturwandel voranzutreiben und positiv zu gestalten. So stellten die Ergebnisse von zwei Fachkonferenzen eine wesentliche Basis zur Erarbeitung des Teilkonzeptes des Revierknotens Innovation und Bildung dar. Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) legte dann das erarbeitete Wirtschafts- und Strukturprogramm 1.0 in 2019 der Landesregierung zur Prüfung vor. Nun wird das WSP 1.0 durch die Revierknoten der Zukunftsagentur überarbeitet und berücksichtig damit viele aktuelle Entwicklungen. Die Gliederung des überarbeiteten Programms 1.1 orientiert sich nun auch stärker an den Stichworten wie innovative Region, klimaneutrale Region, vernetzte Region, leistungsstarke Region sowie lebenswerte Region orientieren. Insbesondere der Punkt leistungsstarke Region zielt auf eine nachhaltige Beschäftigungsentwicklung im Revier ab. Das WSP 1.1 wird der Öffentlichkeit voraussichtlich im Juni 2021 vorgestellt.

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Beschlussempfehlung:

keine

 

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Personelle Auswirkungen:

Anteilige Personal- und Sachkosten

 

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzierung im aktuellen Haushalt sichergestellt

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Anlage/n: keine