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Vorlage - 2020/391  

 
 
Betreff: Regionale Begleitung des Strukturwandelprozesses im Rheinischen Revier, hier: Vorstellung der IAB-Studie zur Situation des Arbeitsmarktes im Rheinischen Revier sowie Sachstandbericht
Status:öffentlichVorlage-Art:Standardvorlage
Federführend:Regionalentwicklung Bearbeiter/-in: Zierstedt, Björn
Beratungsfolge:
Ausschuss für (eu)regionale Arbeit und Fachkräftesicherung Kenntnisnahme
05.10.2020 
SI/2020/078 Ordentliche Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Arbeit und Fachkräftesicherung ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachlage:

Herr Fitschen, Strukturwandelbeauftragter der Arbeitsagenturen des Rheinischen Reviers, stellt die von der IAB erstellte Studie zur Situation der Arbeitskräfte im Rheinischen Revier vor.

 

Sachstandsbericht zum Strukturwandelprozess:

Innovation Valley Rheinland:

In einer Telefonkonferenz am 27.04.2020 mit Herrn Minister Pinkwart, den Hochschulrektoren sowie den Vorstandsvorsitzenden der Forschungseinrichtungen im Rheinischen Revier zum Thema „Rolle der Wissenschaft bei der Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Revier“ wurde Frau Prof. Vaeßen in ihrer Rolle als Revierknotenvorsitzende des Revierknoten Innovation und Bildung der Auftrag erteilt, die bisher existierenden unterschiedlichen Beiträge aus den Hochschulen zu harmonisieren und auf dieser Basis ein abgestimmtes Konzept zu entwickeln. Auf dieser Basis und in Kombination mit der im Kapitel Innovation und Bildung im Wirtschafts- und Strukturprogramm 1.0 (WSP 1.0) geforderten Struktur zum Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze wurde eine Governance Struktur für das Innovation Valley Rheinland erarbeitet. In den Erarbeitungsprozess sind neben den Hochschulen auch die Kammern sowie Industrievertreter eingebunden. Die aktuelle Fassung befindet sich zurzeit im Überarbeitungsprozess mit den beteiligten Akteuren. Ziel ist es, im Oktober eine abgestimmte finale Fassung als Ministervorlage ins MWIDE zu übermitteln. Darüber hinaus ist angedacht das erarbeitete Governance Konzept auf der kommenden Revierkonferenz im Dezember einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

 

Learning Factory

Die Region Aachen entwickelte und erarbeitete in den vergangenen Monaten mit unterschiedlichsten Akteuren aus der Region ein Konzept für eine sog. Learning Factory. Das Ziel der Learning Factory ist es, eine gemeinsame und ganzheitliche digitale Plattform als bündelnde Anlaufpunkt für die Themen Lernen und Weiterbildung im Rheinischen Revier zu schaffen. Dies ist vor dem Hintergrund des Strukturwandels im Rheinischen Revier besonders wichtig und ein zentraler Erfolgsfaktor.

Die beruflichen Anforderungen verändern sich im digitalen Zeitalter rasant und die aktuellen und zukünftigen Fachkräfte bedürfen einer dauerhaften und qualifizierten Begleitung in der Anpassung an diese. Es gibt bereits zahlreiche Weiterbildungsprogramme und -institutionen, die sich dieser Aufgabe bewusst sind und diese angehen. Dennoch fehlt ein gemeinsamer Anlaufpunkt, der über die vorhandenen Angebote informiert, Interessenten und Anbieter zusammenbringt und außerdem eine Basis bietet, gemeinsam an der Weiterentwicklung von Inhalten und Formaten zu arbeiten. Hierzu gliedert sich die die Learning Factory in drei Säulen:

  • einen Marktplatz zur Schaffung von Transparenz über Weiterbildungsangebote im Rheinischen Revier und digitale Lernangebote bundesweit,
  • eine Lernwerkstatt, um Weiterbildungsinhalte und -formate neuen Anforderungen entsprechend zu überarbeiten und bedarfsgerechte Lernsituationen zu entwickeln,
  • und einen Lernraum, in welchem das Lernen individuell überblickt und systematisiert wird, es eine Lernstandkontrolle geben kann und die eigene Weiterbildungshistorie dargestellt wird.

Das erarbeitete Konzept der Learning Factory wurde zusammen mit den Projektpartnern Frau Prof. Eva Jakobs, RWTH Lehrstuhl für Textlinguistik und Technikkommunikation und Prof. Stefan Böschen, RWTH Lehrstuhl für Technik und Gesellschaft als 20-seitige Skizze im BMBF-Förderaufruf INVITE (Förderquote 100 %) platziert.

 

Innovationsstudie:

Im Rahmen der Tätigkeit im Revierknoten Innovation und Bildung wurde eine Studie ausgeschrieben, die das Innovationsgeschehen im Rheinischen Revier analysieren soll. Besonderes Augenmerk liegt einerseits auf die Bereiche, in denen wissenschaftliche Exzellenz besteht und auf die Bereiche, in denen ein besonderes Transfer- und Verwertungspotential wissenschaftlicher Erkenntnisse in neue Geschäftsmodelle, marktreife Produkte und Dienstleistungen existiert. Die Region Aachen hat bei der Formulierung des Ausschreibungstextes im Besonderen darauf geachtet, dass die Studienergebnisse kreisscharf aufbereitet werden, sodass die einzelnen Gebietskörperschaften einen individuellen Mehrwert aus den Ergebnissen ziehen und in die jeweiligen regionalen Entwicklungsstrategien einfließen lassen können. Der Rahmen einer Ausschreibung wurde der Zuschlag an das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW aus Leipzig erteilt. Die Ergebnisse der Studie werden im ersten Quartal 2021 erwartet. Die Studie wird über die Zukunftsagentur Rheinisches Revier finanziert.

 

Die Region Aachen unterstützt zukunftsweisende Projekte

Im Rahmen des Strukturwandels unterstützt die Region Aachen zukunftsweisende Projekte bei der Ansiedlung in der Region. Bei vielen dieser Projekte handelt es sich um die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Fortschritte. In diesem Zusammenhang werden die Kompetenzen der Region Aachen genutzt um strukturell zu beraten, Kontakte zu vermitteln und so die Umsetzung voranzutreiben. Beispiele hierfür sind

-          eine geplante Modellfabrik in der Städteregion Aachen für sortenreines Sortieren von Kunststoffen, um so die Qualität der Rezyklate zu erhöhen. Diese neue Methode adressiert ein weltweites Problem.

-          Erste Überlegungen (zu Einreichung im zur Zeit in der Entwicklung befindlichen Regelprogramm) für eine Modellfabrik zur Erforschung und Anwendung neuer Verbundwerkstoffe. Hier soll der vielfältige Werkstoff der Aerogele anwendungsnah erforscht und gemeinsam in einem Industrieverbund in neue ressourcenschonende Produkte und überführt werden, die dann im Rheinischen Revier produziert werden sollen.

-          Im Kreis Düren wird ein Innovationcenter für die Textilindustrie entstehen, das mithilfe von KI die Auslastung von Maschinen der Textilbranche enorm erhöht.

-          Im Kreis Euskirchen wird im Rahmen des Sofortprogramm+ der ZRR ein sog. Hybrid Campus geplant. Auch hier wird im Rahmen des Revierknoten Innovation und Bildung die Kreiswirtschaftsförderung unterstützt.

-          Die Region Aachen unterstützt JARA bei der regionalen Verankerung des Themas Quantencomputing. Quantencomputing ist im internationalen Kontext eines der wichtigsten und vielversprechendsten Forschungsfelder. In der Region soll in diesem Thema die komplette Bandbreite von der Grundlagen- über die angewandte Forschung hin zum Markteintritt neuartiger Produkte und Anwendungen betrachtet werden.

 

Veranstaltung „Idee findet Kommune“

Mit der für den 27.10. geplanten Veranstaltung „Idee findet Kommune“ unterstützt die Region Aachen in Kooperation mit der Zukunftsagentur Rheinisches Revier den erfolgreichen Transfer wissenschaftlicher Ideen in die Region. In fünfminütigen Pitches werden unterschiedliche Projekte aus den regionalen Hochschulen und Forschungseinrichtungen den Bürgermeister*innen des Rheinischen Reviers präsentiert und damit wichtige Kontakte zwischen der Wissenschaft und den Entscheidungsträgern hergestellt. Alle Projekte haben bereits erfolgreich die Ideen- und Konzeptphase gemeistert und können in Kooperation mit Kommunen realisiert werden. Ziel ist es, diese Ideen in die Region zu tragen, schneller umzusetzen und in der Region für Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu sorgen. Neben den Projekt-Pitches, werden sich die regionalen Forschungseinrichtungen und die NRW.Bank in Form eines kleinen Messeformates präsentieren.

Das für die Veranstaltung Idee findet Kommune angedachte Format lebt besonders vom Austausch vor Ort, sodass die Region Aachen mit dem Eurogress Aachen einen Veranstaltungsort gewählt hat, der den besonderen Anforderungen der aktuellen Coronalage Rechnung trägt.

 

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Beschlussempfehlung:

keine

 

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Personelle Auswirkungen:

Anteilige Personal- und Sachkosten

 

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzierung im aktuellen Haushalt sichergestellt

 

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Anlage/n: keine