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Vorlage - 2016/016  

 
 
Betreff: INTERREG V-A – Bildung
Status:öffentlichVorlage-Art:Standardvorlage
Federführend:Kultur, Tourismus, Bildungs- und Wissensregion Bearbeiter/-in: Engelhardt, Marlene
Beratungsfolge:
Ausschuss für (eu)regionale Kultur, Bildungs- und Wissensregion Kenntnisnahme
20.05.2016 
SI/2016/002 Ordentliche Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Kultur, Bildungs- und Wissensregion zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

Sachlage:

In Kooperation mit den euregionalen Partnern hat der Zweckverband einen INTERREG-Antrag mit Schwerpunkt Bildung entwickelt.

Hauptachsen des Projektes sind

  • eine digitale Medienplattform von und für junge Erwachsene,
  • eine Strategie zur strukturierten Vermittlung von grenzüberschreitenden Praktika
  • sowie die Entwicklung berufsbezogener e-learning-Module/Apps.

Leadpartner des Projekts ist das Maison de Langues (Lüttich), zu den deutschen Partnern gehören neben dem Zweckverband die regio iT Aachen, die Deutsch-Niederländische Gesellschaft/das Deutsch-Niederländische Jugendwerk und die Fachhochschule Aachen.

 

Digitale Medienplattform von und für junge Erwachsene

Das Internet erleben Schüler und Schülerinnen als „grenzenlosen Raum“. Auch wenn in der täglichen Nutzung von Social Media die faktischen Kontakte zu Usern aus anderen Ländern vielleicht begrenzt sind, ist gerade Jugendlichen bewusst, dass im virtuellen Raum die Überschreitung von nationalstaatlichen Grenzen besonders einfach ist. Dieses Bewusstsein, gepaart mit der Expertise der Schüler und Schülerinnen als „digital natives“, macht sich das Projekt zunutze, um ein euregionales Bewusstsein zu implementieren, direkte Kontakte zwischen den Bewohnern und Bewohnerinnen der Regionen auszubauen und nachbarschaftlichen Spracherwerb zu fördern.

Das Projekt basiert auf der Grundidee einer euregionalen Schülerzeitung, übersteigt diese jedoch sowohl durch die digitale Publikationsform als auch durch die von den Usern gemeinsam bestimmten Inhalte. Es greift auf die etwa im Rahmen des Projektes „linguacluster“ bereits entwickelten Netzwerke zwischen Schülern und Schülerinnen aller Schultypen der fünf Teilregionen der EMR zurück, verstetigt diese und ergänzt sie durch die niedrigschwellige Teilnahmemöglichkeit für einzelne Jugendliche abseits eines Klassenverbands.

Die Gestaltung einer „euregionalen digitalen Medienplattform für Jugendliche und junge Erwachsene“ ist ein weiterer Schritt zur Nivellierung nationalstaatlicher Grenzen im deutsch-belgisch-niederländischen Alltag. Die Plattform schafft Verbindungen zwischen Jugendlichen, Kulturen, Sprachen und Ländern. Sie liefert Impulse für einen toleranten, neugierigen und kreativ-konstruktiven Umgang mit der kulturellen Vielfalt Europas und bündelt soziale, sprachliche und mediale Kompetenzen.

Das Projekt ist dabei nach dem bottom-up-Prinzip konzipiert. Während die genannten Partner die Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen, liegt die Expertise bei den teilnehmenden Schülern und Schülerinnen, die von Anfang an in den Prozess eingebunden werden. Auf diese Weise entsteht keine verordnete schulische Medienplattform, sondern ein lebendiges digitales Netzwerk, das die teilregional-spezifischen Bedürfnisse und Interessen der Jugendlichen aufgreift. Der Schwerpunkt liegt somit eindeutig auf den kommunikativen Aspekten und bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, mit denen sich auch Schüler und Schülerinnen ohne besondere digitale Vorkenntnisse einbringen können.

Die Basisformate der Plattformen orientieren sich an den gängigen Kommunikationskanälen der etablierten Social Media-Anbietern und beinhalten Chat- und Kommentarfunktionen, die Möglichkeit eigene Profile anzulegen oder Blogs zu betreiben. Der Mehrwert einer euregionalen Plattform ist zum einen in der Überschaubarkeit des Raumes (mit der Möglichkeit der Fortsetzung der gefundenen Kontakte im offline-Modus) zu suchen, andererseits in der Möglichkeit der weit über die üblichen Userbefragungen hinaus reichenden Mitgestaltung des Angebots.

Der Content selbst umfasst die gesamte Bandbreite von konventionellen Texten bis hin zu experimentellen Formaten sowie Fotografie, Film und Sound.

Die inhaltliche Nachhaltigkeit des Projektes ist durch die ownership der Schüler und Schülerinnen gewährleistet, die sowohl das Format (im Rahmen des technisch und finanziell Möglichen) als auch die Themen (bspw. Freizeit, Sport, Musik, Ausbildung, Beruf, Zukunft) bestimmen. Auch der Übergang von Schule zu Ausbildung, Studium und/oder Beruf kann durch die Kooperation mit Hochschulen und Unternehmen passgenau begleitet werden.

Das Projekt bereichert zum einen die Welt der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, in dem es auf niedrigschwellige Weise ihren virtuellen und realen Horizont erweitert, Kontakte schafft und en passant sprachliche Ausdrucksfähigkeit, technische Fähigkeiten und interkulturelle Kompetenz fördert. Das Projekt verleiht Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Stimme und stimuliert durch gesellschaftliche Partizipation die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen einer Demokratie. Erstmals wird eine regionale Medienplattform geschaffen, die nicht nur im virtuellen Raum Grenzen überschreitet, sondern durch informelles Lernen und interkulturellen Austausch ganz konkrete Handreichungen bietet, wie der Alltag in einer Grenzregion gewinnbringend für alle Bewohner und Bewohnerinnen gestaltet werden kann.

 

Strukturierte Vermittlung von grenzüberschreitenden Praktika

Für die Region Aachen und ihre euregionalen Partner ist der grenzüberschreitende Austausch in Fragen des Berufs- und Arbeitslebens von großer Bedeutung, um Synergieeffekte zu nutzen, Engpässe ausgleichen zu können und europäische Standards setzen zu können.

Die praktische Umsetzung dieser Kooperationen beginnt bereits mit jungen Menschen, die auf der anderen Seite der Grenze ein Praktikum absolvieren und auf diese Weise ihre interkulturellen, sprachlichen und fachlichen Kompetenzen ausbauen können.

Die bisherigen Erfahrungen in diesem Bereich haben jedoch gezeigt, dass die erfolgreiche Durchführung derartiger Maßnahmen vielfach vom persönlichen Engagement einiger weniger Verantwortlicher abhängt.

Die Entwicklung einer einheitlichen, euregionalen Strategie mit Bezug auf Vermittlung und Umsetzung von grenzüberschreitenden Praktika ist daher zwingend notwendig. Gemeinsam mit Vertreter/innen aus Politik und Verwaltung, den Schulen, Unternehmen und Kammern sowie der Schüler/innen und Eltern soll eine gemeinsame Strategie entwickelt und umgesetzt werden. Bereits existierende Projekte und Initiativen sollen dabei als Basis dienen und mittelfristig nachhaltig ausgebaut werden.

 

Berufsbezogene e-learning-Module/Apps

Verzahnt mit den beiden voranstehenden Projektteilen werden unter Leitung der UHasselt-CTL in enger Absprache mit den Praktikanten/innen der EMR zwölf e-learning-Module und eine App entwickelt werden, die den Bedürfnissen der KMU Rechnung tragen, die Bedürfnisse der Schüler/innen und jungen Erwachsenen (Arbeitnehmer und zukünftigen Arbeitnehmer) berücksichtigen und auf die Berufsrealität in den einzelnen Teilregionen zugeschnitten sind. Die euregionale Zusammenarbeit (Entwicklung-Evaluierung) sichert die Qualität des Produktes, gerade hinsichtlich der Mehrsprachigkeit. Eine letzte Evaluation dieses Aspekts wird von den KMU in der EMR und von den beteiligten Hochschulen durchgeführt. Der Teil „Kultur“ wird von der UHasselt-CTL entwickelt und von den anderen Partnern validiert.

 


Beschlussempfehlung:

Kenntnisnahme

 


Personelle Auswirkungen:

keine

 

Finanzielle Auswirkungen:

Das Konzept und der Antrag befinden sich derzeit in der finalen Abstimmung zwischen den Partnern, erst dann können endgültige Aussagen über die genauen erforderlichen Eigenmittel des Zweckverbandes gemacht werden. Seitens der Geschäftsstelle wird sichergestellt, dass die hierzu im Haushalt eingeplanten Mittelansätze nicht überschritten werden.

 


Anlage/n:

keine