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Sachlage:
Start des Projektes „Regio.NRW - Care and Mobility Innovation – In Zukunft gut versorgt und intelligent mobil“ Am 20.12.2019 erhielt der Region Aachen Zweckverband von der Bezirksregierung Köln den Bescheid über Zuwendungen des Landes Nordrhein-Westfalen von EFRE-Mitteln („Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“) für das Regio.NRW - Projekt „Care and Mobility Innovation – In Zukunft gut versorgt und intelligent mobil“. Die offizielle Übergabe erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt durch Herrn Staatssekretär Dammermann. Mit dem Projekt „Care and Mobility Innovation“ wird die Entwicklung der Region Aachen zu einem führenden Standort für telemedizinische Anwendungen und für die Intelligente Mobilität der Zukunft vorangetrieben. Bis Ende 2022 arbeiten bei der Umsetzung folgende Projektpartner zusammen:
Darüber hinaus haben 24 Praxispartner, u.a. aus Versorgung, Verkehr, IT und Wissenschaft, ihre Mitarbeit mit einem Letter of intent zugesagt. Das Wirtschaftsministerium NRW hat sein Interesse angekündigt das Projekt zu begleiten. Am 07.02.2020 fand das erste Steuerungstreffen mit allen Projektpartnern statt. Bei der Kick-off-Veranstaltung werden erstmals alle Projektpartner und Praxispartner zu einem regionalen Dialog zusammentreffen, um Ideen für die Analysephase des Projekts zu entwickeln. Die Potenzialanalyse wird die Sammlung von Stärken, Schwächen und Herausforderungen im Bereich der medizinischen Versorgung und der Pflege sowie im Bereich der Mobilität umfassen, Bedarfe und bereits bestehende Kooperationen ermitteln. Bei einem ersten Netzwerkevent im Bereich digitale Gesundheitswirtschaft wird der digitalHUB e.V. in Kooperation mit der Region Aachen am 23.04.2020 den Austausch zwischen Versorgern und Krankenhäusern einerseits und Start-ups andererseits fördern. TELnet@NRW Am 20. Januar 2020 kamen zum Abschluss der dreijährigen Förderphase des Innovationsfondsprojekts TELnet@NRW unter dem Motto „Wir gestalten die Patientenversorgung der Zukunft“ rund 250 Interessierte zum TELnet@NRW-Kongress 2020 ins Haus der Ärzteschaft nach Düsseldorf. Die Veranstaltung bot die Möglichkeit, sich über die aktuellen Ergebnisse der Projektevaluation zu informieren. Dem Projekt TELnet@NRW ist es in den vergangenen drei Jahren gelungen, in den Modellregionen Aachen und Münster großes und erfolgreich funktionierendes, sektorenübergreifendes telemedizinisches Netzwerk in der Intensivmedizin und Infektiologie aufzubauen. Mit über 150.000 eingeschlossenen und über 10.000 telemedizinisch betreuten Patientinnen und Patienten hat das Projekt die Erwartungen der Verantwortlichen weit übertroffen. Zentrales Element ist eine gemeinsame digitale Infrastruktur, die sichere Video-Audio-Verbindungen zwischen den universitären Experten der Telemedizinzentren Aachen und Münster sowie den Partnern aus den 17 zusammengeschlossenen Kooperationskrankenhäusern und den beiden Praxisnetzwerken MuM Medizin und Mehr eG in Bünde und dem Gesundheitsnetz Köln-Süd e. V. ermöglicht, um in Televisiten und -konsilen schnell und datenschutzkonform Daten, Informationen und Dokumente auszutauschen. Konsortialpartner waren die Uniklinik RWTH Aachen, das Universitätsklinikum Münster, das Ärztenetz MuM Medizin und Mehr eG Bünde, das Gesundheitsnetz Köln-Süd e.V., die Techniker Krankenkasse, die Universität Bielefeld und das ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin. Die ersten, sehr guten Ergebnisse der Evaluation von TELnet@NRW zeigen, dass die Zusammenarbeit in einem sektorenübergreifenden telemedizinischen Netzwerk einen spürbaren Mehrwert bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten in der Intensivmedizin und Infektiologie bietet. „Die Ergebnisse der Analysen sind vielversprechend“, so Prof. Greiner, Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsökonomie und -management an der Universität Bielefeld bei der Abschlussveranstaltung im Januar in Aachen. „Sie zeigen in verschiedenen Punkten eine deutliche Steigerung der Behandlungsqualität gemessen an den Choosing-Wisely-Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) – sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich. Ganz besonders erfreulich sind dabei die starken Verbesserungen bei der Sepsisbehandlung, die im Zweifelsfall Leben retten können.“ Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat deutlich gemacht, dass in Zukunft statt zahlreicher befristeter Einzelprojekte eine flächendeckende, strukturierte telemedizinische Versorgungslandschaft gefördert und aufgebaut werden soll. Für diese Entwicklung sei das TELnet@NRW-Projekt ein wichtiger Meilenstein. Die Region Aachen wird den Aufbau eines digital gestützten Versorgungsnetzwerks aktiv unterstützen. Digitales regionales Gesundheitsnetzwerk im Kreis Düren Ein erster Ansatz in der Region Aachen ist der Aufbau eines digitalen regionalen Gesundheitsnetzwerkes im Kreis Düren. Initiiert durch den Region Aachen Zweckverband, den Kreis Düren und das Innovationszentrum Digitale Medizin der RWTH Universitätsklinik Aachen, tauschten sich am 07. Februar 2020 diese erstmals mit Vertretern der Krankenhäuser im Kreis Düren, des Dürener Gesundheitsamtes, des Dürener Rettungsdienstes, der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Hausärzteverband Nordrhein aus. Ziel der Initiative ist es, ein gemeinsames „Digitales regionales Gesundheitsnetzwerk im Kreis Düren“ zu entwickeln; auch mit der Chance, die Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Reviers zu nutzen. Konkret geht es darum, bereits entwickelte innovative Lösungen der digitalen Medizin in eine flächendeckende Nutzung für die Bevölkerung, niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser, ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen zu bringen. Eine sektorenübergreifende, digital unterstützte, indikationsabhängige ärztliche Kooperationsform soll zu einer optimierten wohnortnahen Patientenversorgung führen. In einer Analysephase im Rahmen eines Workshops wird eine erste Bestandsaufnahme stattfinden, um folgende Fragen zu klären: Welche digitalisierten Prozesse werden bereits (erfolgreich) umgesetzt? Auf welche Strukturen kann man zurückgreifen bzw. welche können ausgebaut werden? Welche Bedarfe haben die Versorger? Darauf aufbauend werden entsprechende Maßnahmen abgeleitet. Im Rahmen des Förderprojekts „Care and Mobility Innovation“ stehen dem Region Aachen Zweckverband Mittel zur Verfügung, um die Projektentwicklung des „Digitalen regionalen Gesundheitsnetzwerkes im Kreis Düren“ zu übernehmen. Reinventing Hospital Die Gesundheitsversorgung ist u.a. durch Fachkräftemangel und demografischen Wandel gefährdet. Digitalisierung, KI, Robotik und Automatisierung bergen enorme Potentiale zur Sicherstellung der Versorgung, für neue Produkte und Dienstleistungen sowie der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Innovationen und Realisierung sind jedoch durch zwei Innovationsblockaden gehemmt: durch hohe Investitionen und fehlenden Zugang für KMU zur klinischen Alltagsumgebung. Das Projekt Reinventing Hospital gestaltet Lösungen zur Überwindung dieser Blockaden durch die umfassende Bereitstellung einer realen klinischen Umgebung sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Marktstrukturen, die auf standardisierten Schnittstellen, Raum- und Funktionseinheiten basieren. Ein Modellkrankenhaus im Rheinischen Revier, erprobt neue Technologien; daraus entsteht ein neues Geschäftsmodell zur Produktion der Baumodule für Krankenhäuser. Digitale und sektorenübergreifende Gesundheitsplattform Eine digitale und sektorenübergreifende Gesundheitsplattform ermöglicht Interoperabilität. Dies ist eine Voraussetzung für Versorgungsforschung und KI in der Medizin. Der Grundgedanke einer digitalen und sektorenübergreifenden Gesundheitsplattform ist die Schaffung einer gemeinsamen herstellerunabhängigen digitalen Basis für strukturierte medizinische, klinische Daten, die von unterschiedlichen Krankenhaus- und Arztinformationssystemen gefüttert wird. Die Gesundheitsplattform kann als Basis genutzt werden für - Entwicklung von Krankenhaus-Apps - Ausbildungsgrundlage für Medizininformatik als Fach an Fachhochschulen - Krankenhausinformationssysteme - innovative Entwicklung von Gesundheitsanwendungen - personalisierte Medizin - Kommunikation und Kooperation - KI-Anwendungen und Entscheidungsunterstützung - Forschung Die Projekte „Digitale und sektorenübergreifende Gesundheitsplattform“, „Revinventing Hospital“ und „Digitales regionales Gesundheitsnetzwerke“ sind zentrale Projektentwicklungen von RWTH Aachen und dem Universitätsklinikum der RWTH Aachen, die im Rahmen des Innovationsprogramms „Wissen schafft Innovation“ zur Bewältigung des Strukturwandels im Rheinischen Revier eingereicht wurden. Die Region Aachen unterstützt die Projektentwicklung. Optimal@NRW Gemeinsam mit unseren Partnern aus Medizin, Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten wir an der „Digitalen Gesundheitsregion Aachen“. Die Region Aachen ist an dem Innovationsfonds geförderten Projekt „Optimal@NRW – Optimierte Akutversorgung geriatrischer Patienten durch ein intersektorales telemedizinisches Kooperationsnetzwerk“ unterstützend beteiligt, das eine moderne ortsnahe Versorgungsstruktur in die Notfallversorgung von pflegebedürftigen Patienten im Fokus hat. An dem Projekt sind unter Federführung der Uniklinik 30 alten- und Pflegeheime aus der Region beteiligt. Das Projektvorhaben „Optimal@NRW“ lässt sich sehr gut in unsere leitmarktorientierte Innovationsstrategie integrieren, die wir mit dem Projekt „Care and Mobility Innovation“ – In Zukunft gut versorgt und intelligent mobil“ verfolgen. Präsenz auf der MEDICA Wir blicken auf interessante, gelungene Tage auf der MEDICA zurück. Auf dem NRW-Gemeinschaftsstand Gesundheitswirtschaft. Telematik. Telemedizin. im November konnte die Region Aachen zahlreiche Innovationen zur digitalen Medizin und Medizintechnik dem internationalen Messepublikum präsentieren. Der Region Aachen Zweckverband organisierte mit der Fokusgruppe Gesundheit einen Gemeinschaftsstand, an dem sich folgende Akteure beteiligten: - Docs in Clouds mit dem TeleDoc (https://docsinclouds.com/telecare/) - Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der RWTH Aachen mit der Medikations-App PApp (http://www.meinmedikationsplan.de) - MedLife e.V. mit dem MATMED-Projekt (https://www.medlife-ev.de/de/projekte/) - TEMA AG mit dem Sprach-Trainingsprogramm Aphavox für Menschen mit Aphasie (https://aphavox.de/) - MEC-ABC Medical Care and product Development in Aachen-Bonn-Cologne GmbH mit ihren Dienstleistungen für klinischen Daten (https://mec-abc.de/) - digitalHUB e.V. Nicht nur an unserem Stand fand ein intensiver Austausch über digitale Lösungen im Gesundheitswesen statt. Während der Talkrunde „Innovationen für den Wandel: Welchen Beitrag kann die digitale Medizin zum erfolgreichen Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier leisten?“ wurde deutlich, dass digitale Medizin und Medizintechnik große Potenziale bieten – für einen positiven Strukturwandel, mehr Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze in der Region. Neben Frau Prof. Vaeßen nahmen an dem Dialog Dr. Marie-Thérèse Mennig von der umlaut telehealthcare GmbH, Prof. Dr. Stefan Uhlig, Dekan der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen, Prof. Dr. Gernot Marx vom Uniklinikum RWTH Aachen, Dr. Christian Hermanns für die Moderation, Prof. Dr. Torsten Wagner von der FH Aachen und Dr. Ralf Nolten MdL. Die Region Aachen dankt allen Podiumsteilnehmer*innen. Im Rahmen von Care and Mobility Innovation ist ein Messeauftritt auch in 2020 erneut geplant.
Beschlussempfehlung: keine
Personelle Auswirkungen: Anteilige Personal- und Sachkosten des Region Aachen Zweckverband im Bereich Wirtschafts- und Strukturentwicklung
Finanzielle Auswirkungen: Eigenanteile für Personal- und Sachkosten des Region Aachen Zweckverband sind im Haushalt 2020 und in den Planungen für die Folgejahre berücksichtigt.
Anlage/n: keine
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