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Sachlage: Entwicklung: Mit dem Aldenhoven Testing Center (ATC) entstand seit 2009 auf dem ehemaligen Zechengelände Emil Mayrisch auf Initiative der RWTH Aachen und des Kreises Düren eine international wettbewerbsfähige Teststrecke für die Automobilindustrie und für Forschungseinrichtungen. Die offizielle Eröffnung fand 2014 statt.
Erste Ansiedlungen im Umfeld belegen die Attraktivität des Standortes. Mit der Installation eines 5G Mobility Lab hat die Anlage im Bereich autonomes Fahren ein Alleinstellungsmerkmal in Europa erhalten. Die 5G Funktechnologie ergänzt das bereits seit einigen Jahren bestehende automotiveGATE, das die Simulation des Galileo-Navigationssystems für Fahrzeuge ermöglicht.
Ausgehend von der Teststrecke bestehen bereits seit 2014 Planungen, auf dem Gelände als Kernelement der ehemaligen Zeche Emil Mayrisch und den angrenzenden Flächen den campus aldenhoven zu entwickeln: Forschungseinrichtungen, Automobilherstellern und Zulieferern sollen in unmittelbarem Umfeld geeignete Flächen für Forschung, Entwicklung und Produktion geboten werden. Die Flächenentwicklung erfolgte bislang über die Aldenhoven Testing Center of RWTH Aachen University GmbH, einem Joint Venture des Kreises Düren und der RWTH Aachen.
Strukturwandel und regionale Herausforderung Der Abschlussbericht der Kohlekommission sieht den Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038 vor. Zur Gestaltung des Strukturwandels soll das Rheinische Revier für den Zeitraum der nächsten 20 Jahre insgesamt 15 Mrd. € erhalten. Die Kommunen und regionalen Zusammenschlüsse innerhalb des Rheinischen Reviers haben bereits Maßnahmenpakete zur Gestaltung des Strukturwandels entwickelt. Der „campus aldenhoven“ ist dabei als Leitprojekt eines „Mobilitätsreviers der Zukunft“ benannt.
Ziel des „campus Aldenhoven“ ist es, Nukleus einer Modellregion für autonome ländliche Mobilität zu sein. Es ist beabsichtigt, den Standort insbesondere als internationales Kompetenzzentrum für (autonome) Fahrversuche zu entwickeln. Ebenso soll der Campus als F&E- und Produktionsstandort für Unternehmen und Forschungseinrichtungen der straßengebundenen Mobilität qualifiziert werden. Dabei soll die Flächenentwicklung des „campus aldenhoven“ in die regionale Gewerbeflächenentwicklung, u.a. durch Einbeziehung des Flächenpotenzials eines interkommunalen Gewerbegebietes Alsdorf-Aldenhoven als Standort für automobilaffine Unternehmen, vorangetrieben werden. Der „campus aldenhoven“ soll darüber hinaus als Förderer und Initiator der regionalen Netzwerke und Kooperationen im Bereich Automotive und der regionalen Mobilität etabliert werden. Dafür müssen planungsrechtlich die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden.
Flächenentwicklung „campus aldenhoven“ Entwicklungsziel des campus aldenhoven ist die langfristige Schaffung von bis zu 4.700 Arbeitsplätzen. Der „campus aldenhoven“ umfasst eine interkommunale Flächenentwicklung auf dem Gebiet der Gemeinde Aldenhoven und der Stadt Baesweiler. Neben der Teststrecke und den bereits nachgenutzten Flächen der ehemaligen Zeche Emil Mayrisch werden die ehemalige LEP VI-Fläche und ergänzende Flächen südlich und westlich der Bergehalde in die mittel- bzw. langfristige Flächenentwicklung einbezogen. Dies belegt eine Machbarkeitsstudie, die durch den federführenden Kreis Düren beauftragt wurde. Ebenso wird in die Gesamtkonzeption aufgrund des vorhandenen Besatzes an automobilaffinen Unternehmen in Alsdorf die Entwicklung eines interkommunalen Gewerbegebietes der Stadt Alsdorf und der Gemeinde Aldenhoven, in Fortsetzung des bestehenden Business Parks Alsdorf-Hoengen, einbezogen.
Die verfolgten Flächenentwicklungen machen Regionalplanänderungen und nachfolgende Bauleitplanverfahren erforderlich. Die erarbeitete Machbarkeitsstudie des Büros CIMA ist Grundlage für das Regionalplanänderungsverfahren.
Nächste Schritte:
Beschlussempfehlung: Die Zweckverbandsversammlung unterstützt die Gebietskörperschaften übergreifende Flächenentwicklung im Projekt Campus Aldenhoven als Nukleus einer Modellregion für autonome ländliche Mobilität und verabschiedet den Letter of Intent als regionale Willensbekundung gemeinsamer Qualifizierung der Mobilitätsstandorte und der aktiven Gestaltung des Strukturwandels.
Personelle Auswirkungen: Anteilige Personal- und Sachkosten
Finanzielle Auswirkungen: Finanzierung im aktuellen Haushalt sichergestellt.
Anlage/n: Anlage 1 zur Vorlage 2019-322_ Letter of Intent Region Aachen
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