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Vorlage - 2019/318  

 
 
Betreff: Digitalisierung in der Physiotherapie
Status:öffentlichVorlage-Art:Standardvorlage
Federführend:Regionalentwicklung Bearbeiter/-in: Engelhardt, Marlene
Beratungsfolge:
Ausschuss für (eu)regionale Gesundheit Kenntnisnahme
29.10.2019 
SI/2019/058 Ordentliche Sitzung des Ausschusses für (eu)regionale Gesundheit zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachlage:

„Digitale Technologien können uns helfen, die Herausforderungen, vor denen fast alle Gesundheitssysteme der westlichen Welt stehen – immer mehr ältere und chronisch kranke Menschen sind zu behandeln, teure medizinische Innovationen zu bezahlen, strukturschwache ländliche Gebiete medizinisch zu versorgen – besser zu lösen. Sie ermöglichen eine bessere und effizientere Versorgung und einen breiteren Zugang zu medizinischer Expertise insbesondere auch in ländlichen Regionen. Auch neue Formen einer besseren Betreuung der Patienten im häuslichen Umfeld können realisiert werden“ (E-Health-Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit, siehe https://www.bundesgesundheitsministerium.de/e-health-initiative.html).

 

Auch in der Physiotherapie bieten digitale Anwendungen vielfältige Chancen, die Behandlung und Betreuung der Patienten sowie die Praxisorganisation zu verbessern und effizienter zu gestalten:

 

-          Zeitersparnis u.a. durch standardisierte und direkte Dokumentation (z.B. des Therapieberichts)

-          Vor Therapiebeginn: fragebogengestützte Standardisierung von therapeutischen Prozessen

-          Verbesserung und Stärkung der inter- und intraprofessionellen Kommunikation

-          Vereinfachung der Archivierung und Speicherung

-          Für das Krankheitsbild geeignete, technikgestützte Tests und Messverfahren zur Evaluierung des Therapiefortschritts bzw. Darstellung des Therapieerfolgs

-          Motivationssteigerung für das Training im Alltag und die Termintreue

-          Unterstützung des selbstständigen Trainings im Alltag (telemedizinische Betreuung)

-          Unterstützung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen am Arbeitsplatz (z.B. ergonomische Einrichtung der Arbeitsumgebung)

-          Monitoring des selbstständigen Trainings des Patienten im häuslichen Umfeld

-          Digitalisierung von Prozessen der Praxisorganisation (z.B. Terminvergabe)

 

Mögliche Barrieren bei der Einführung einer computergestützten Patientendokumentation sind laut Umfrage der Projektgruppe „Digitalisierung im Gesundheitswesen“ im Studienbereich Physiotherapie der Hochschule für Gesundheit in Bochum (n=289): Kosten, Zeit, fehlende IT-Kenntnisse und Compliance, Datenschutz, logistischer Aufwand, technische Abhängigkeit, Schulungsbedarf, Hygiene, Patienten-Therapeuten-Interaktion (https://magazin.hs-gesundheit.de/forschen-entwickeln/technik-fuer-die-physiotherapie/). 

 

Seitens Aachener Physiotherapeuten besteht der Wunsch, die digitalen Möglichkeiten und Chancen zur Verbesserung der physiotherapeutischen Versorgung und der interdisziplinären Kommunikation in der Region Aachen voranzutreiben.

 

Der Region Aachen Zweckverband wird Fachvertreter*innen aus der Region Aachen einladen, um gemeinsame Perspektiven und Projekte zu entwickeln.

 

Der Region Aachen Zweckverband reagiert damit auf den bereits bestehenden Fachkräftemangel, der besonders im ländlichen Raum seine Wirkung entfaltet. Zudem bietet die Digitalisierung von Prozessen die Chance – wie in anderen medizinischen Bereichen auch – mehr Zeit für die Therapie selbst zu gewinnen und den Patienten neben dem persönlichen Kontakt durch digitale Anwendungen noch umfassender und nachhaltiger zu betreuen und zu informieren – hin zu einer verbesserten Gesundheitskompetenz des Menschen.

 

Das seit März 2019 laufende EFRE-Projekt Doc2Go mit der MedAix GmbH als Projektpartner aus der Region Aachen (weitere Projektpartner sind die Universität Siegen, die Hochschule Düsseldorf, die LAVAlabs Moving Images GmbH & Co. KG aus Düsseldorf sowie die RockAByte GmbH aus Köln) setzt an dem Thema an: Ziel von Doc2Go ist es, mit multimedialen, interaktiven Informations- und Kommunikationstechnologien Arthrose-Patienten beim Erarbeiten eines knochenfreundlichen Lebensalltags verständnisvoll und sensibel zu begleiten und die Nutzer*innen zu einer nachhaltigen Veränderung zu motivieren. Endoprothetische Operationen sollen vermieden oder verzögert werden (aus Expertensicht ist jede zehnte von jährlich 160.000 Knie-Operationen in Deutschland überflüssig). Mirijam Buhr, die Projektverantwortliche der MedAix GmbH, wird das Projekt dem Ausschuss vorstellen.

 

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Beschlussempfehlung:

keine

 

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Personelle Auswirkungen:

Anteilige Personal- und Sachkosten

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzierung im aktuellen Haushalt sichergestellt.

 

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Anlage/n:

keine