Beschlussempfehlung:
Der Ausschuss für (eu)regionale Arbeit, Fachkräftesicherung, Bildungs- und Wissensregion beschließt die Thematik “Förderung der Inklusiven Ausbildung“ in einer Konferenz den Fraktionsvorsitzenden zu erörtern. Die Ergebnisse werden im nächsten Ausschuss vorgestellt. Ein Beschluss erfolgt dann in der Zweckverbandsversammlung.
Beratende Mitglieder: Einstimmig
Ausschussmitglieder: Einstimmig
Der Antrag der SPD-Fraktion über die Verwaltung eine Konzeptentwicklung zur Förderung einer inklusiven Ausbildung in der Region Aachen zu initiieren, wird von den Teilnehmenden kontrovers diskutiert.
Herr Bausch nimmt als erster Stellung zur Vorlage und merkt an, dass die Vorlage der Verwaltung nicht dem Antrag der SPD-Fraktion entspricht. Der Antrag der SPD bezieht sich auf die Entwicklung eines Konzepts zur Stärkung der inklusiven Ausbildung für die Region Aachen. Dies bedeutet nicht, dass die Umsetzung in der Hand des Zweckverbandes gesehen wird. Er habe zahlreiche Gespräche mit Vertreter*innen und Betroffenen geführt und sieht in der Region Aachen den Bedarf das Thema der inklusiven Ausbildung voranzutreiben, vor allem an der Schnittstelle, dem Übergang von schulischer Bildung in den Beruf. Er stellt die Frage, wo die Region Aachen beim Thema der inklusiven Ausbildung aktuell steht und wünscht sich ein regionales Konzept und gemeinsames Marketing (ähnlich wie in anderen Themen des Arbeitsmarktes) für eine Sensibilisierung und Umsetzung vor Ort.
Frau Stelten weist darauf hin, dass ihre Fraktion die Wichtigkeit des Themas sieht, stellt sich aber die Frage, ob das ein Thema des Zweckverbandes ist. Es fehlten noch Informationen, um heute über einen Antrag zu entscheiden.
Herr Lübben ist ebenso skeptisch, ob der Region Aachen Zweckverband der richtige Akteur für diese Thematik ist. In bestehenden Strukturen/Aufgaben der Regionalagentur, wie der Ausbildungskonsens, könne man dieses Thema sicherlich mitdenken. Allerdings geht ihm der Antrag zu weit, eine Sensibilisierungskampagne sieht er eher beim LVR mit dem Integrationsfachdienst.
Herr Kolvenbach merkt an, dass bei diesem Thema diejenigen zu Worte kommen sollen, die praktisch an dieser Thematik arbeiten. Erfreulicherweise werde schon viel getan und es gebe bereits viele Berührungspunkte zwischen Menschen mit Handicap und den zuständigen Akteuren auf dem Arbeitsmarkt. Nichtsdestotrotz sei es ein Thema, dem man sich annehmen muss, aber es müsse vor Ort bearbeitet und gestärkt werden, und nicht gesamtregional. Dafür könne der Zweckverband Impulse in die Gebietskörperschaften geben. Er sieht aus den verschiedenen Anmerkungen die Tendenz, sich als nächstes in der Fraktionsvorsitzendenkonferenz noch einmal zu besprechen und wünscht sich eine Übersicht, welche regionalen Angebote es bisher schon gibt (z.B. durch LVR).
Herr Dr. Derichs erläutert, dass die Städteregion als Träger von acht Berufskollegs bisher keine Bedarfsmeldung seitens der Schulen erhalten hat. Seiner Meinung nach braucht es kein eigenes Berufskolleg für Inklusion. Dass die Schulträger bei einer Konzeptentwicklung mitgedacht werden, ist ihm wichtig.
Herr Zabel betont, dass nach den Gesprächen mit (über)regionalen Akteuren (MAGS, G.I.B. mbH, Kammern, Agentur für Arbeit, Berufskollegs, Kommunale Koordinierungen) das Thema als wichtig, aber auch sehr komplex geschildert wurde. Der Verwaltung ist nicht daran gelegen einen Beschluss zu verhindern. Es fehlt allerdings an Personalressourcen und Expertise für dieses Themenfeld, die auch für die Erstellung eines Konzeptes benötigt werden.
Alle Teilnehmenden sehen die Wichtigkeit des Themas der inklusiven Ausbildung. So haben die politischen Vertreter*innen sowie die Verwaltung diverse Gespräche geführt mit dem LVR, den Berufskollegs, der Bezirksregierung Köln, den gewerblichen Kammern und Vertretungen der nicht kammergebundenen Ausbildungsberufe.
Zur Entscheidungsfindung bedarf es jedoch noch der Klärung offener Fragen. Aus diesem Grund greift Frau Bär die Idee auf, dass die Fraktionsvorsitzenden das Thema ausführlicher beraten.